Judas Iskariot (Apostel)

Aus Kunstwissenschaft Ikonographie
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Judas Iskariot (je nach Quelle gibt es andere Schreibweisen, siehe z.B. Judas Ischariot im LCI = Lexikon für christliche Ikonographie, in den Evangelien oder auch die „ursprüngliche Form“ Judas Iskarioth auf Internet-Quellen wie z.B. bibelwissenschaft.de) ist einer der 12 Apostel Jesus gewesen. Jedoch verrät er Jesus, von dem er zuvor als Teufel (Joh 6, 70) und Verräter (Joh 13, 21) bezeichnet wird.

Quellen

Judas Iskariot wird zwar bereits im AT (Altes Testament) in den Bücher Samuels (Sam), Jeremias (Jer) und Zacharias (Zach) geschildert, dennoch sind seine, für ihn bekannten Taten, wie z.B. der Verrat an Jesus, sowie Judas eigene Erhängung, in den Evangelien der heiligen Jüngern Jesus: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, Teil des NT (Neues Testament).

Die Bedeutung des Namens Judas Iskariot ist mehr oder weniger eindeutig zu belegen. Die ursprüngliche Form Judas Iskarioth weißt mit dem Vornamen Judas, wie bei der biblischen Form, auf Juda zurück, den vierten von Lea geborenen Söhne Jakobs (Gen 29, 35).

Der Beiname Iskarioth lässt sich dagegen nur vermuten. Eine Deutungsmöglichkeit ist, dass der Beiname als Charakterisierung seiner Taten verstanden werden kann. Das Wort Iskarioth würde dann vom aramäischen Wort sakar abgeleitet, ins Deutsche übersetzt so viel wie ausliefern oder schaqar, zu dt. lügen bedeuten. Das philologische Problem dieser Deutung besteht jedoch darin, dass die Endung -oth nicht erklärt werden kann.

Leben und Wirken

Judas ist der Sohn des Simon Iskariot (Joh 6,71) und späterer Verräter Jesu, der zunächst selbst noch zu einem seiner 12 Aposteln gehörte (Mt 10, 4). Jesus bezeichnet ihn in Joh 6, 70 in einer Andeutung als Teufel: „Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch Zwölf erwählt? Und einer von euch ist ein Teufel.“ So wird Judas als Verräter zur Kontrastfigur des Christusbekenners Petrus (Apostel).

Für seinen Verrat an Jesus, bei dem er ihn nach dem letzten Abendmahl, auf dem Ölberg mit einem Kuss den Juden zur Gefangennahme an Pontius Pilatus überliefert, dem eigentlichen Herrscher der Juden zur Zeit Jesu, erhandelt sich Judas zuvor 30 Silberlinge beim Hohen Rat. In Lk 22, 3 wird Judas mit den Worten „Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Iskariot […]“, deshalb sogar der Einfluss des Satans zugeschrieben.

Ein weiterer Einfluss des Teufels könnte ihm demnach auch laut Mt 27, 3-10 nach der Verurteilung Jesu zugeschrieben werden, wobei ihn die Reue erfasst, er die Silberlinge zum Tempel zurückbringt und sich erhängt.

Eine andere Erzählung, in Apg (Apostelgeschichte) 1, 15-26 schildert, Judas hätte sich nach dem Erwerb eines Grundstücks mit dem Verräterlohn (später Blutacker genannt), bei einem Sturz so sehr den Leib aufgerissen habe, dass ihm dadurch die Eingeweide herausgetreten seien.

Bildtraditionen

Attribute

  • Geldbeutel: Das Judasbild ist vor allem durch den Begriff des „Verrats“ geprägt, für den es in der Kleinkunst das Attribut des Geldbeutels gibt. So sind in Elfenbeinarbeiten des British Museums in London, das Motiv des Verrats für Lohn durch einen Geldbeutel angedeutet. Bereits im Mittelalter wurde Judas meist niederträchtig und verabscheuungswürdig gezeigt. Das Attribut des Geldbeutels wurde hier als Sinnbild für Geiz genutzt, szenisch wiedergegeben durch Geldstücke und einen prall gefüllten Geldbeutel. Das wohl bekannteste Beispiel einer solchen Darstellung dürfte jedoch in Leonardo da Vincis berühmten letzten Abendmahl von 1495-1498, bei einer zugegeben erst deutlich stärkeren Ansicht, zu erkennen sein (siehe Abb. 1).
  • Schwarzer oder fehlender Nimbus (Heiligenschein): Ein je nach Darstellung mehr oder weniger auffallendes Attribut dürfte der schwarze oder gar fehlende Nimbus (Heiligenschein) des ehemaligen Apostels sein. Ein auffälliges Beispiel für den fehlenden Nimbus stellt hierbei Giotto di Bondones berühmte Darstellung des Judaskusses dar, in der jeder der anwesenden Apostel, außer Judas, einen Nimbus trägt, dient geradezu als biblisch narratives Sinnbild des Verrats (siehe Abb. 2).

Darstellungsmotive

Szenische Darstellungen

Abb.1: Judas, Petrus und Johannes, ein Ausschnitt aus Leonardo da Vincis: Das letzte Abendmahl, 700 x 880 cm, Tempera auf Gips, Pech und Mastix, 1495-1498.
  • Das letzte Abendmahl: Beim letzten Abendmahl von Leonardo da Vinci befindet sich Judas, zwischen Petrus und Johannes platziert, weicht erschrocken zurück und umklammert den verräterischen Geldbeutel (siehe Abb. 1).
  • Der Judaskuss: Beim Judaskuss treffen sich Judas und Jesus in der Bildmitte, wobei sich Judas über Jesus zu beugen und ihn zu umarmen scheint, während er ihn küsst (siehe Abb. 2).
Abb.2: Judas gibt Jesus einen Kuss vor dessen Überlieferung an Pontius Pilatus in Giotto di Bondones: Der Judaskuss, 200 cm 185 cm, Fresko, 1304-1306.













Quellen- / Literaturverzeichnis

  • Kirschbaum, Engelbert (Hrsg.): Lexikon der christlichen Ikonographie 2. Allgemeine Ikonographie. Fabelwesen - Kynokephalen. Herder Verlag, Freiburg, Rom, Wien, Basel, 1994.
  • Meiser, Martin (Hrsg): Judas Iskarioth, www.bibelwissenschaft.de, erstellt: Jan. 2010 (Stand: 15.04.2022)
  • www.die-bibel.de, Lutherbibel, revidiert 2017, Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, 2016. (Stand: 15.04.2022)