Jesus

Aus Kunstwissenschaft Ikonographie
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Abb. 1: Lorenzo Monaco: Geburt Christi, 1409, Tempera auf Holz, 22,2 x 31,1 cm, Metropolitan Museum of Art, New York City. Via Wikimedia Commons.

Jesus Christus (altgriechisch Jesus, der Gesalbte) ist die zentrale Person im Christentum, welche historisch auf den Wanderprediger und Heiler Jesus von Nazaret zurückgeht. Das Neue Testament beschreibt ihn als den Sohn Gottes und erzählt von seinen wundersamen Taten und Gleichnissen. Jesus ist der Sohn von Maria, Josef wird als sein Vater genannt. Im christlichem Glauben und dem Neuen Testament zufolge, ist Jesus von Gott gesandt worden, um die Menschheit zu erlösen.

Quellen

Jesus Leben, Wunder und Predigten werden vor allem im Neuen Testament in den vier Evangelien beschrieben.

Leben und Wirken

Geburt

Abb. 2: Jörg Breu der Ältere: 12-Jähriger Jesus im Tempel, Melker Altar, 1502, Tempera auf Holz. Via Wikimedia Commons.

Jesus wurde vermutlich um im Jahr 4 v. Chr. geboren, das genaue Geburtsjahr zu bestimmen ist allerdings nicht ganz möglich. [1] Das Matthäus- und Lukasevangelium verorten die Geburt Jesu in Bethlehem, im Markusevangelium dagegen wird nur von seiner Heimat Nazaret berichtet.[2] Jesus Stammbaum wird im Lukasevangelium über David auf Abraham und Adam zurückgeführt, um damit zu zeigen, dass es sich bei Jesus um den erwarteten Messias handelt, der wie prophezeit aus dem Hause David stammt. Bald entstand auch die Überlieferung der jungfräulichen Geburt durch Maria.

Der bekannten Weihnachtsgeschichte zufolge[3] wurde Jesus in einem Stall am 24. Dezember geboren, der wirkliche Geburtstag ist unbekannt. Maria legt ihren Sohn nach der Geburt in eine Krippe, denn wie befohlen hatte sie sich mit ihrem Verlobten, Josef, auf den Weg von Nazareth nach Bethlehem gemacht. Dort fanden sie vor der Geburt kein Zimmer mehr, so dass sie schließlich in einem Stall gebar. Den Hirten auf den Feldern wurden von Engeln die Nachricht der Geburt des Sohnes Gottes und des Messias mitgeteilt. Diese machten sich auf den Weg um das Kind zu sehen (vgl. Abbildung 1; rechts im Hintergrund sieht man die Engel, vorne Maria, Josef und das Neugeborene im Stall, sowie die Esel bzw. hier eventuell Kühe (Stalltiere) als häufiges Darstellungsmotiv).

Kindheit und Jugend

Jesus wuchs zusammen mit seinen Brüdern Jakobus, Joses, Judas, Simon und weiteren Schwestern, die nicht namentlich genannt sind, auf. Seine Familie und er waren jüdischen Glaubens und sprachen dem Neuen Testament zufolge aramäisch als Alltagssprache.[4] Die ersten drei Jahre seines Lebens verbrachte er in Ägypten. Der in Judäa herrschende König Herodes hatte gehört, dass ein "neuer König der Juden"[5] in Bethlehem geboren wurde. Da Herodes sich von dem Baby bedroht fühlte, schickte er Männer los, um alle Kinder unter zwei Jahren zu töten. Daraufhin erschien Josef im Traum ein Engel, der ihn aufforderte nach Ägypten zu fliehen. Nach den ersten drei Jahren in Ägypten, lebte er anschließend in Nazaret und erlernte den Beruf des Zimmermanns.

Jesus im Tempel

Abb. 3: Piero della Francesca: Taufe Christi, ca. 1450, Tempera auf Holz, 167cm x 116cm, Nationalgalerie London. Via Wikimedia Commons.

Als Jesus 12 Jahre alt war, nahmen ihn seine Eltern für das jüdische Paschafest, eines der wichtigsten Feste des Judentums, mit nach Jerusalem. Seine Eltern merken erst auf dem Heimweg, dass Jesus zurückgeblieben ist und finden ihn nach drei Tagen schließlich im Tempel. Dort "saß er mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen."[6] Die Umstehenden waren erstaunt über sein Verständnis, besonders da das biblische Hebräisch zu seiner Zeit kaum gesprochen wurde und Jesus es trotzdem beherrschte. Außerdem war ärmeren Kindern das Lesen und Schreiben oft verwehrt geblieben, so dass es umso erstaunlicher für die Zuhörer war, dass dieser die Schrift verstehe [...], obwohl er es nicht gelernt hat."[7]

Abb. 4: Giotto di Bondone: Einzug nach Jerusalem, Freskenzyklus des Lebens Christi, 1303, 200cm x 185cm, Scrovegni-Kapelle Italien. Via Wikimedia Commons.

Öffentliches Wirken

Taufe

Jesus lässt sich mit ungefähr 30 Jahren von Johannes dem Täufer im Jordan taufen. Johannes rief im Zuge des prophezeiten Messias zur Umkehr und zur Taufe als Sündenvergebung auf, weshalb sich auch Jesus zur Taufe zu ihm begab. Als dieser aus dem Wasser kommt, sieht er den Evangelien zufolge einen geöffneten Himmel und den Heiligen Geist (als Taube, vgl. Abb. 3). Außerdem hört er eine Stimme, die zu ihm spricht "Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen!"[8]

Öffentliches Auftreten

Die Taufe Jesu wird auch als Beginn seines öffentlichen Lebens angesehen, denn kurz danach rief auch er, ähnlich wie Johannes zuvor, die Menschen dazu auf, Buße zu tun und zu glauben, in Angesicht des nahenden Reich Gottes.[9] Anders aber als Johannes, ging er zu den Menschen, um ihnen die Heilsbotschaft zu verkünden. Er verließ seine Familie und zog durch Galiläa, während sich ihm seine Anhänger anschloßen. "Sein Charisma und seine Ausdruckskraft ließen ihn schnell zu einer Art lokalen Berühmtheit werden. Seine neue, etwas freiere und oft revolutionäre Auslegung der jüdischen Schriften kam bei vielen Menschen seiner Zeit gut an."[10] Er traf Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und sprach mit ihnen über das Reich Gottes. Bald schlossen sich ihm die zwölf Apostel an, die mit ihm weiter durchs Land zogen. Besonders war auch, dass Jesus, anders als die bisherigen jüdischen Gelehrten und Prediger, auch mit Frauen sprach und sie ernst nahm. Viele der Heilungen galten aus der Gesellschaft ausgestoßenen Frauen, die sich ihm danach oft anschloßen und sich auch um ihn und seine Jünger kümmerten und sie versorgten.

In seinen Predigten und Gesprächen nutzte Jesus oft Gleichnisse um die Schriften für alle Menschen verständlicher zu machen. Mit seiner Kenntnis der Bibel und Tora sorgte er oft für Erstaunen und wurde als Lehrer, beziehungsweise als "Rabbi" angesehen. Durch seine Predigten und Wunderheilungen wurde er weit bekannt und bald machten sich die traditionell jüdisch-gläubigen Sorgen, dass er zu einer Bedrohung werden könnte. Seine unkonventionelle Auslegung der Schriften sorgte unter den Pharisäern für Ärger, so dass beschlossen wurde, ihn zu beseitigen.[11] Besonders auch die Behauptung, er sei der Sohn Gottes, wurde als Gotteslästerung ausgelegt.

Passion

Einzug in Jerusalem

Mit dem feierlichen Einzug Jesu nach Jerusalem beginnt die Passion. Der Leidensweg Christi wird in allen vier Evangelien beschrieben. Jesus macht sich mit seinen Jüngern auf nach Jerusalem, um das Passahfest zu feiern. Die Berichte der Bibel sollen dabei deutlich machen, dass durch Jesus die Messiashoffnung erfüllt wird. Bereits im alten Testament wird verkündet, dass der König und Retter auf einem Esel (vgl. Abb. 4) einreiten wird. Mit seinem Einzug erfüllt Jesus daher die Prophezeiung und überzeugt so die Menschen von sich und seiner Lehre.[12] Die Menschen bejubelten ihn dabei und warfen ihm Palmzweige zu, denn Palmen wurden als heilige Bäume verehrt und "standen gerade in Israel für Unabhängigkeit und den siegreichen König der Juden. Der Jubel der Stadtbewohner ist also leicht nachzuvollziehen: Sie waren überzeugt, mit Jesus zweifellos den einen Anführer des jüdischen Volkes gefunden zu haben, der sie nicht nur von dem Joch der Römer erlösen, sondern sie auch gen Reich Gottes leiten würde."[13]

Kritik am Tempelkult bzw. Tempelreinigung

Nach seinem Einzug in Jerusalem vertrieb Jesus Händler aus dem Tempel und wehrte sich damit gegen eine zunehmende Kommerzialisierung des Tempels und des Glaubens. Dem Matthäus-Evangelium zufolge warf er dabei Tische von Händlern um und sorgte für Diskussionen.

Letztes Abendmahl

Abb. 5: Diego Velázquez: Gekreuzigter Christus, 1632, Öl auf Leinwand, 249 × 170 cm, Museo del Prado, Madrid. Via Wikimedia Commons.

Vor dem letzten Abendmahl wäscht Jesus seinen Jüngern die Füße als Ausdruck seiner Zuneigung und Reinigung von Sünde. Außerdem soll die Fußwaschung verdeutlichen, dass Jesus von Gott als Diener den Menschen gesandt wurde.[14] Anschließend bricht Jesus zum letzten mal mit seinen Jüngern das Brot und erklärt es zu seinem Körper, den Wein zu seinem Blut. Dies soll die neue Bindung zwischen Gott und den Menschen bestärken. Seine Jünger werden von ihm aufgefordert dieses Ritual in Zukunft als Andenken zu wiederholen, da Jesus bereits weiß, dass ihn einer der Apostel verraten wird.

Judaskuss und Festnahme

Jesus geht nach dem letzen Abendmahl mit seinen Jüngern in den Garten Getsemani, einer Art Lager für die Pilgerer, die für das Passahfest nach Jerusalem gereist sind, wo Judas ihn verrät. Der Judaskuss war das als Erkennungszeichen verabredete Symbol zwischen den Hohen Priestern und ihm, damit diese Jesus identifizieren und festnehmen konnten. Judas führte die Diener des Hohen Priesters zu Jesus, der daraufhin festgenommen wird. Einige Jünger wehrten sich und versuchten Jesus zu befreien, der allerdings akzeptierte seine Festnahme als Wille Gottes.

Noch in der selben Nacht wird Jesus vor den hohen Rat gestellt. Der Hohepriester beschuldigt ihn der Gotteslästerung, da Jesus auf die Frage, ob er der Messias sei mit "Ich bin es" [15] antwortet. Daraufhin wird er dem Matthäus-Evangelium zufolge einstimmig zum Tode verurteilt. Diese Überlieferung gilt allerdings als unwahrscheinlich, da der Hohe Rat gar nicht das Recht hatte solch ein Urteil zu fällen. Es gilt daher als wahrscheinlicher, dass die jüdische Führungsschicht Jesus nur verhaftete und an die Römer übergab. Das Todesurteil wurde dementsprechend von Pontius Pilatus gefällt.[16]

Kreuzigung

Abb. 6: Annibale Carracci: Holy Women at Christ's Tomb, 1590er, Öl auf Leinwand, 121 x 146 cm, Hermitage Museum, St. Petersburg. Via Wikimedia Commons.

Kurz nach der Verurteilung wird die Kreuzigung, die "römischen Strafe für Rebellen und Widerstand Leistende"[17] auch vollzogen, so dass Jesus gegeißelt, mit der Dornenkrone verspottet wird und sein Leiden beginnt. Jesus muss sein Kreuz selber zum Ort der Kreuzigung nach Golgatha tragen und auch dabei wird er noch als "König der Juden" verspottet, um die Hoffnung der Juden auf den Messias zu verhöhnen. Auf seinem Weg wird Jesus Lukas, Matthäus und Markus zufolge noch von Simon von Küren unterstützt und begleitet. Schließlich wird Jesus mit zwei Räubern gekreuzigt und stirbt den Überlieferungen nach verhältnismäßig schnell. "Den Sterbenden begleiteten in diesen schweren Stunden nur Frauen: Maria Magdalena, (Maria) Salome von Galiläa und die Maria des Kleophas. Nach der Schilderung des Johannes-Evangeliums waren auch seine Mutter Maria und sein Jünger Johannes dabei."[18]

Grablegung

Nach seinem Tod wurde Jesus vom Kreuz genommen und nach jüdischem Brauch in ein Tuch gewickelt in ein Grab gelegt und mit einem Felsen verschlossen. Maria Magdalena und eine weitere Frau waren anwesend und beobachteten den Vorgang. Aufgrund des bevorstehenden Sabbats und jüdischer Tradition, musste die Grablegung noch am gleichen Tag erfolgen, so dass die Totensalbung erst drei Tage später vollzogen werden sollte. Als die Frauen allerdings zum Grab gingen, war dieses bereits leer.[19]

Auferstehung

Die Frauen, die die Totensalbung nachholen wollten, trafen stattdessen auf einen Engel, der ihnen erklärte "Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten; er ist auferweckt worden, er ist nicht hier."[20] Ostersonntag gilt traditionell als Tag der Auferstehung Jesus Christi, an Ostermontag erschien Jesus dann zwei seiner Jünger, die sich daraufhin auf den Rückweg nach Jersualem machen. Nach Jesus Festnahme flohen seine Jünger, nun machen sie sich auf den Weg die Nachricht über Jesus Auferstehung zu teilen.

Abb. 7: Jesus als guter Hirte, Mitte 3. Jahrhundert nach Christi, Fresko in der Calixtus-Katakombe, Rom. Via Wikimedia Commons.

In Jerusalem erscheint Jesus erneut seinen Jüngern und verkündet ihnen, dass sie den Menschen alles lehren sollen, was er ihnen befahl und "alle Völker zu Jüngern" [21] zu machen. Schließlich verabschiedete er sich und mit der Himmelfahrt verließ er die Erde.

Bildtraditionen

Attribute

Jesus wird sehr oft mit einem Kreuz dargestellt, das an seine Kreuzigung, aber auch an die Auferstehung erinnern soll. Bei Darstellungen der Kreuzigung selber gibt es Versionen, in denen Jesus mit vier Nägeln gekreuzigt wird (vgl. Abb. 5) und welche, in denen er mit drei Nägeln gekreuzigt wird und seine Füße zusammen mit einem Nagel am Kreuz befestigt werden. Außerdem hat Jesus in vielen Darstellungen einen Weinkelch in der Hand, der an das letzte Abendmahl und seine Bindung zu den Menschen erinnern soll. Der Wein wird oft mit Jesus in Verbindung gebracht, da dieser ihn beim letzten Abendmahl zu seinem Blut und Andenken erklärt. Auf vielen Darstellungen trägt Jesus einen Heiligenschein (vgl. Abb. 1, 2, 5, 8) und auf manchen sogar einen Lorbeerkranz, der schon in der Antike als Symbol für einen besonderen Erfolg oder Sieg verstanden wird, bei Jesus dementsprechend mit dem Sieg über den Tod verbunden wird.

Darstellungsmotive

Besonders in frühchristlichen Darstellungen wird Jesus häufig als der "gute Hirte" dargestellt. Bereits im alten Testament sind Abraham, Isaak und Ismael Hirten. Im neuen Testament sagt Jesus "Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirte gibt sein Leben hin für die Schafe"[22] und in Psalm 23 wird beschrieben, dass einem Gläubigen dank dem Herrn, dem guten Hirten, nichts fehlt und sich fürsorglich um ihn gekümmert wird.

Abb. 8: Christus Pantokrator, 1131, Mosaik im byzantinischen Stil, Kathedrale von Cefalu, Sizilien, Italien. Via Wikimedia Commons.

Neben den Darstellungen als Hirte, wurde Jesus auch gerne als Lehrender oder Prediger dargestellt, der seine Lehre und das Wort Gottes unter dem Volk verbreitet. Dabei führt er oft einen Segensgestus aus (vgl. Abb. 8) oder breitet die Arme aus und hält eine Schrift in der Hand (vgl. Abb. 8).

Abb. 9: Albrecht Dürer: Der zwölfjährige Jesus unter den Schriftgelehrten, 1506, 65 x 80cm, Holz, Thyssen-Bornemisza Sammlung. Via Zeno.org.
Abb.10: Hieronymus Bosch: Ecce Homo, 1480-90, Öl und Tempera auf Holz, 71cm x 61cm, Städel Museum Frankfurt. Via Wikimedia Commons.

Kindheitsgeschichte

Über Jesus Kindheit ist nicht allzu viel bekannt. Seine Geburt ist ein sehr häufiges Motiv, das in unserem Kulturkreis fast jeder erkennt. Merkmale sind vor allem der Stall und die Krippe, in der das Neugeborene liegt, sowie Esel, eine Frau (Maria), manchmal mit Heiligenschein, und ein Mann, Josef, sowie Hirten und Engel (vgl. Abb. 1).

Außerdem weiß man von der Flucht vor König Herodes nach Ägypten, sowie von seinem Besuch als 12-Jähriger im Tempel. Jesus unter den Schriftgelehrten ist ein oft gewähltes Motiv, um hervorzuheben, wie besonders Jesus bereits als Kind war. Die Darstellungen zeigen Jesus inmitten der Gelehrten, teilweise als würde er dazugehören und mit ihnen angeregte Gespräche führen (vgl. Abb. 9), teilweise wird er abgesondert dargestellt (vgl. Abb. 2). Beide Darstellungen zeigen die Besonderheit Jesu. Einerseits ist es verwunderlich, dass er als Zwölfjähriger ganz "natürlich" in einer Gruppe Gelehrter positioniert ist und daher bereits als Kind schon ein großes Verständnis der Schriften hatte. Andererseits zeigt die abgesonderte Darstellung eben auch, dass er als Kind eigentlich noch nicht zu den Gelehrten gehört und daher wie in Abb. 2 etwas erhoben sitzt und von den Gelehrten bewundert wird.

Öffentliches Leben Jesu

Das öffentliche Leben Jesu wird szenisch verschieden dargestellt. Häufig wird die Taufe Jesu als Motiv gewählt, da sie den Anfang seines öffentlichen Wirkens markiert.

Außerdem wird diese Phase seines Lebens gerne mit Jesus als Heiler und Prediger abgebildet, oft in Gesellschaft seiner Apostel und Anhänger, sowie des einfachen Volks, das ihm zuhört oder von ihm geheilt und erlöst wird.

Passion

Die Passion Jesu besteht aus dem Einzug nach Jerusalem, seiner Kritik am Tempelkult, der Fußwaschung seiner Jünger und dem letzten Abendmahl, den Verrat an ihm und dem Judaskuss, sowie seiner Festnahme, Verspottung und Kreuzigung, der Kreuzabnahme und Grablegung. Dies alles sind häufig die Motive von Zyklen oder auch besonders in der Renaissance von Einzeldarstellungen, wie zum Beispiel das bekannte Letzte Abendmahl.

Andachtsbilder

Andachtsbilder sollen an Jesus Leben und besonders an sein Opfer für die Menschheit erinnern. Sie sind meistens Gemälde oder Plastiken, "von denen die Gläubigen in emotionaler Weise angesprochen werden sollten."[23] Nicht zu verwechseln sind die Andachtsbilder mit dem "kleinen Andachtsbild", das nach Adolf Spamer, Kleingraphiken für die persönliche Gebets- und Frömmigkeitspraktik bezeichnet.[24]

Ecce Homo

Ecce Homo bedeutet übersetzt so viel wie "Siehe, der Mensch" und bezieht sich auf die Geißelung und Verspottung Jesu nach seiner Festnahme. Im Johannes Evangelium heißt es wörtlich: "Da nahm Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln. Und die Soldaten flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und legten ihm ein Purpurgewand an und traten zu ihm und sprachen: Sei gegrüßt, König der Juden!, und schlugen ihm ins Gesicht. Und Pilatus ging wieder hinaus und sprach zu ihnen: Seht, ich führe ihn heraus zu euch, damit ihr erkennt, dass ich keine Schuld an ihm finde. Da kam Jesus heraus und trug die Dornenkrone und das Purpurgewand. Und Pilatus spricht zu ihnen: Sehet, welch ein Mensch!"[25] Auf den entsprechenden Darstellungen der Bibelstelle trägt Jesus daher eine Dornenkrone und ein purpur Gewand, meist sind Jesus, Pilatus und das ihn verspottende Volk dargestellt (vgl. Abb. 10).

Abb. 11: Schmerzensmann, Romanische Doppelkirche St. Maria und Clemens in Schwarzrheindorf. Via Wikimedia Commons.

Darstellungen, auf denen Jesus als einzelne Figur mit den gleichen Merkmalen, also Dornenkrone, Gewand, Lendentuch und eventuellen Folterverletzungen durch die Soldaten, dargestellt ist, sind Andachtsbilder, die ebenfalls oft als ecce homo bezeichnet werden.

Schmerzensmann

Unterschieden werden die Andachtsbilder ecce homo von den Bildern und Darstellungen von Jesus als Schmerzensmann, die ihn mit den gleichen Merkmalen, aber zusätzlich noch mit den Verletzungen durch die Kreuzigung zeigen. Diese Bilder sollen den leidenden Jesus abbilden und an sein Opfer erinnern. Häufig sind die Darstellungen des Schmerzensmann als Skulptur in Kirchen zu finden, aber auch in Gemälden ist dies ein oft gewähltes Motiv. In Abbildung 11 erkennt man das Lendentuch, das Blut durch die Folter und die Wundmale der Kreuzigung.

Quellen- / Literaturverzeichnis


  1. Vgl.: Joachim Schäfer: Jesus "Christus" von Nazaret, Ökumenisches Heiligenlexikon, https://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Jesus_Christus.htm, (20.03.2023).
  2. Vgl.: Ibid.
  3. Vgl.: Lk 2,1-20.
  4. Vgl.: Jesus Christus Lebenslauf, https://www.was-war-wann.de/personen/jesus-christus.html, (20.03.2023).
  5. Ibid.
  6. Lk 2,46.
  7. Joh 7,15.
  8. Joachim Schäfer: Jesus "Christus" von Nazaret, Ökumenisches Heiligenlexikon,https://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Jesus_Christus.htm (21.03.2023).
  9. Vgl. Ibid.
  10. Cordula Weinzierl, Wiebke Ziegler: Jesus von Nazareth, https://www.planet-wissen.de/kultur/religion/jesus_von_nazareth/index.html, (21.03.2023).
  11. Vgl.: Ibid.
  12. Vgl.: SWP: Auf dem Palmesel nach Jerusalem: Deshalb freuten sich die Menschen auf Jesus, https://www.swp.de/panorama/jesus-jerusalem-christus-einzug-bibel-messias-65676893.html, (21.03.2023).
  13. SWP: Auf dem Palmesel nach Jerusalem: Deshalb freuten sich die Menschen auf Jesus, https://www.swp.de/panorama/jesus-jerusalem-christus-einzug-bibel-messias-65676893.html (22.03.2023).
  14. Vgl.: Joachim Schäfer: Jesus "Christus" von Nazaret, Ökumenisches Heiligenlexikon, https://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Jesus_Christus.htm, (20.03.2023).
  15. Mt 14,62.
  16. Cordula Weinzierl, Wiebke Ziegler: Jesus von Nazareth, https://www.planet-wissen.de/kultur/religion/jesus_von_nazareth/index.html, (21.03.2023).
  17. Joachim Schäfer: Jesus "Christus" von Nazaret, Ökumenisches Heiligenlexikon, https://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Jesus_Christus.htm, (20.03.2023).
  18. Joachim Schäfer: Jesus "Christus" von Nazaret, Ökumenisches Heiligenlexikon, https://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Jesus_Christus.htm, (20.03.2023).
  19. Vgl.: Ibid.
  20. Mk 16,6.
  21. Mt 28,20.
  22. Joh 10,11.
  23. Helga Maria Wolf: Andachtsbild, https://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_%C3%96sterreichs/Andachtsbild?version=16, (28.03.2023).
  24. Vgl.: Ibid.
  25. Joh 19, 1-5.