Sara

Aus Kunstwissenschaft Ikonographie
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Sara ist die Frau Abrahams, dem Stammvater Israels, somit gilt sie als die Stammmutter. In Genesis wie auch in zahlreichen weiteren Stellen der Bibel wird sie erwähnt, aber oftmals nur in Verbindung mit Abraham oder namenlos als „seine Frau“ betitelt.

Zuerst ist ihr Name Sarai und der ihres Mannes Abram. Erst durch den Bund mit Gott erhalten sie von ihm neue Namen.

Das Paar wird auserwählt, um ins verheißene Land zu ziehen. Gott verspricht ihnen dafür Reichtum und noch im hohen Alter zahlreiche Nachkommen.

Herkunft

Die Geschichte von Abraham und Sara ist im 1. Buch Moses, Genesis, im Alten Testament zu finden. Ab Gen 11,10 bezieht sich die Erzählung auf Abraham, beginnend mit seinen Vorfahren. Mit dem Tod Saras in Gen 23 wird die Erzählung über ihr Leben beendet. Außerhalb Genesis wird sie im Alten Testament nur in Jes 54,2 gemeinsam mit Abraham als Erzeltern genannt.

Im Neuen Testament wird sie mehrfach erwähnt. Oft wird sie aber nicht explizit benannt, sondern nur als Frau Abrahams betitelt. Besonders der Apostel Paulus bezieht sich in seinen Briefen immer wieder auf die Erzmutter Israels.

Auch in außerkanonischen Schriften, besonders in der jüdischen Literatur der hellenistisch-römischen Zeit, wird die Erzählung von Abraham und Sara aufgegriffen.

Leben und Wirken

Berufung Abrahams (Gen 12,1 – 12,9)

s. Abraham

Abraham und Sara in Ägypten (Gen 12,10 – 12,20)

Abb. 1: Provost, Jan: Abraham, Sarah und der Engel, ca. 1520, Öl auf Holztafel, 71 x 58 cm, Louvre, Paris (Public Domain, via Wikimedia Commons).

Über das Land kommt eine Hungersnot, so dass Abram nach Ägypten zieht. Aus Angst, dass die Ägypter von Sarais Schönheit überwältigt sein könnten und ihn als ihren Mann aus dem Weg schaffen wollen, gibt sich Sarai als seine Schwester aus. Der Pharao sieht Sarai und findet an ihr Gefallen. Als Gott das bemerkt, bestraft er das Haus des Pharaos, bis dieser Abram zu sich rufen lässt und ihm seine Frau zurückgibt.

Abraham und Melchisedek (Gen 14,1 – 14,24)

s. Abraham

Sarai wird durch Melchisedek entführt und von Abram wieder befreit.

Gottes Bund mit Abraham (Gen 15,1 - 15,21)

s. Abraham

Abram und seine Frau Sarai sind lange Zeit kinderlos, obwohl Abram eine hohe Anzahl an Kindern versprochen wurde. Da[1]  spricht Gott in einer Vision zu ihm und teilt ihm mit, dass er eigene Kinder bekommen werde, so zahlreich wie die Sterne am Himmel.

Ismaels Geburt (Gen 16,1 – 16,16)

Schließlich gibt Sarai Abram ihre Magd Hagar zur Frau, um Abram einen Nachkommen zu schenken. Hagar wird schwanger und bringt den Jungen Ismael zur Welt. Nun bekommt Sarai doch ein Kind, und zwar den Sohn Isaak. Daraufhin zwingt Sarai Abram, Hagar und ihren Sohn aus der Sippe zu verbannen.

Die Beschneidung als Bundeszeichen (Gen 17,1 – 17,27)

Gott erklärt Abram das Ritual der Beschneidung als Zeichen des Bundes mit ihm. Mit diesem Bund, den Abram eingeht, wird sein Name von Gott in Abraham geändert. „Weiter sprach Gott zu Abraham: Deine Frau Sarai sollst du nicht mehr Sarai nennen, sondern Sara (Herrin) soll sie heißen.“ (Gen 17,15)

Sara und der Engel (Gen 18,1 – 18,33)

Abraham bekommt plötzlichen Besuch von drei Männern, die er dann bewirtet. Es stellt sich heraus, dass es sich um drei Engel handelt. Sara soll Wasser holen. Bevor sie das Zelt wieder betritt, bleibt sie am Eingang stehen und lauscht. Die Engel verkünden, dass Sara Kinder gebären werde. Da lacht sie aus Unglauben auf, weil Abraham und sie beide schon sehr alt sind. Der Engel spricht sie auf das Lachen an und erklärt ihr, dass bei dem Herrn nichts unmöglich sei. Später gebärt sie Issak. Der Name bedeutet so viel wie „Dass Gott lacht“.

Saras Tod und Grabstätte (Gen 23,1 – 23,20)

Im Alter von 127 Jahren stirbt Sara. „Dann begrub Abraham seine Frau Sara in der Höhle des Grundstücks von Machpela bei Mamre, das jetzt Hebron heißt, in Kanaan.“ (Gen 23,19)

Bildtraditionen

Sara wird selten allein dargestellt. Meist komplementiert sie nur die abgebildeten Szenen.

Attribute

Sara sind keine signifikanten Attribute zugeschrieben. Ihre einzige konstante Darstellungsform ist die Darstellung als alte Frau.

Darstellungsmotive

Sara und der Engel

Dieses Motiv wird oft aufgegriffen. Oftmals aber unter der Betitelung „Abrahams Bewirtung der drei Männer“, da in der Sara nur als Nebenfigur fungiert, die lauschend hinter einer Wand oder vor dem Zelt steht.

Abb. 2: Stom, Matthias: Sara führt Abraham Hagar zu, Öl auf Leinwand, zwischen 1637 und 1639, 113 x 168 cm, Berlin, Gemäldegalerie (Public Domain, via Wikimedia Commons).

Sara und der Pharao

Meist wird hierbei auch noch Abraham gezeigt, der gerade seine Frau zurückerhält.

Sara, Hagar und Abraham (Abb. 2)

Diese Figurenkonstellation tritt in verschiedenen Kontexten auf. Zum einen, als Sara ihre Magd Hagar zu Abraham führt, aber auch, als Sara über jene klagt und sie verstößt.

Abraham und Sara vor Abimelech

Auch hier ist Sara wieder nur ein Nebencharakter.

Sara bei der Geburt des Isaaks

Quellen- / Literaturverzeichnis

Buchquellen

Braunfels, Wolfgang / Kirschbaum, Engelbert (Hrsg.): Lexikon der christlichen Ikonographie (LCI). Allgemeine Ikonokraphie S-Z, (Band 4). Freiburg 1994/2004.

De Capoa, Chiara: Erzählungen und Personen des Alten Testaments, 2004 Berlin (Bildlexikon der Kunst, Bd. 4).

Seibert, Jutta: Herders Lexikon der christlichen Kunst. Themen, Gestalten, Symbole, 2007 Erftstadt.

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Provost, Jan: Abraham, Sarah und der Engel, ca. 1520, Öl auf Holztafel, 71 x 58 cm, Louvre, Paris (abgebildet in: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Jan_Provoost_-_Abraham,_Sarah,_and_the_Angel_-_WGA18441.jpg (Letzter Zugriff: 28.03.22) Public Domain, via Wikimedia Commons).

Abb. 2: Stom, Matthias: Sara führt Abraham Hagar zu, Öl auf Leinwand, zwischen 1637 und 1639, 113 x 168 cm, Berlin, Gemäldegalerie (abgebildet in: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Matthias_Stom_-_Sarah_brings_Hagar_to_Abraham.jpg (Letzter Zugriff: 28.03.22) Public Domain, via Wikimedia Commons).