Gawan und Parzival im Vergleich (Wolfram von Eschenbach, Parzival): Unterschied zwischen den Versionen

Aus MediaeWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 3: Zeile 3:
==  Kurze Einführung in die Charaktere und deren Handlung==
==  Kurze Einführung in die Charaktere und deren Handlung==
===Parzival===
===Parzival===
Die Geschichte rund um Parzival erstreckt sich über die Bücher III-VI, IX und XV-XVI, wobei er z.B. in Buch VII und in Buch XIV auch eine Rolle spielt, wenn auch nur eine untergeordnete. Er ist der Sohn von [[Gahmuret als Ritter (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Gahmuret]] und [[Herzeloyde (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Herzeloyde]]. Nach dem Tod seines Vaters wird er von seiner Mutter fern der ritterlichen Welt in der Wildnis groß gezogen. Parzival erfährt dadurch keine höfische Erziehung, die im normalerweise zustehen würde und so wächst er in einer Art Unwissenheit auf, die ihn weltfremd erscheinen lässt. Das Wort [[Parzivals tumpheit (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|tumpheit]] spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle. [Dallapiazza 2009: vgl. S.39] Als er eines Tages auf drei Ritter trifft und so zum ersten Mal in Kontakt mit der höfischen und ritterlichen Kultur kommt, drängt es ihn zu hinaus in die Welt um Abenteuern zu trotzen. Herzeloyde versucht ihn in diesem Vorhaben zu stoppen und gibt ihm sonderbare Ratschläge mit auf den Weg und lässt ihn wie einen Narren einkleiden. [Dallapiazza 2009: vgl. S. 40] Er macht sich auf den Weg zum [[Moral und Unmoral am Artushof (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Artushof]] und begegnet auf seiner Reise Jeschute, die er auf den falschen Rat der Mutter belästigt und bestiehlt. Am Artushof angelangt wird er wegen seinem Aufzug ausgelacht, doch statt aufzugeben, fordert er von dem sogenannten Roten Ritter [[Ither (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Ither]] dessen Rüstung. Parzival tötet diesen und ist jetzt selber im Besitz von einem Schwert und einer Rüstung. [Bumke 2004: vgl. S. 55] Im weiteren Verlaug der Handlung, wird er durch die ritterliche Erziehung von [[Gurnemanz (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Gurnemanz]] zu einem wahren Ritter. [Bumke 2004: vgl. S. 60] Sein Versagen auf der [[Parzivals Versagen in der Gralsburg (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Gralsburg]] wird dadurch jedoch nicht verhindert und es wird deutlich, dass er erlernte Grundsätze und Lehren, in spezifischen Situationen nicht anwenden kann. [Bumke 2004: vgl. S. 68] Parzival wird daraufhin von der [[Die Gralsbotin Cundrîe|Gralsbotin Kundrie]] auf das Heftigste beschuldigt und für sündig erklärt. [Bumke 2004: vgl. S. 76] Sein Versäumnis, den Gralskönig [[Anfortas (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Anfortas]], nach dessen leiden zu fragen, ist nach Menschenermessen nicht mehr wieder gutzumachen und so kommt es, dass er sich auf die Suche nach dem [[Der Gral im Parzival (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Gral]] macht. [Mohr: vgl. S. 4]
Die Geschichte rund um Parzival erstreckt sich über die Bücher III-VI, IX und XV-XVI, wobei er z.B. in Buch VII und in Buch XIV auch eine Rolle spielt, wenn auch nur eine untergeordnete. Er ist der Sohn von [[Gahmuret als Ritter (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Gahmuret]] und [[Herzeloyde (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Herzeloyde]]. Nach dem Tod seines Vaters wird er von seiner Mutter fern der ritterlichen Welt in der Wildnis groß gezogen. Parzival erfährt dadurch keine höfische Erziehung, die im normalerweise zustehen würde und so wächst er in einer Art Unwissenheit auf, die ihn weltfremd erscheinen lässt. Das Wort [[Parzivals tumpheit (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|tumpheit]] spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle. [Dallapiazza 2009: vgl. S.39] Als er eines Tages auf drei Ritter trifft und so zum ersten Mal in Kontakt mit der höfischen und ritterlichen Kultur kommt, drängt es ihn zu hinaus in die Welt um Abenteuern zu trotzen. Herzeloyde versucht ihn in diesem Vorhaben zu stoppen und gibt ihm sonderbare Ratschläge mit auf den Weg und lässt ihn wie einen Narren einkleiden. [Dallapiazza 2009: vgl. S. 40] Er macht sich auf den Weg zum [[Moral und Unmoral am Artushof (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Artushof]] und begegnet auf seiner Reise Jeschute, die er auf den falschen Rat der Mutter belästigt und bestiehlt. Am Artushof angelangt wird er wegen seinem Aufzug ausgelacht, doch statt aufzugeben, fordert er von dem sogenannten Roten Ritter [[Ither (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Ither]] dessen Rüstung. Parzival tötet diesen und ist jetzt selber im Besitz von einem Schwert und einer Rüstung. [Bumke 2004: vgl. S. 55] Im weiteren Verlaug der Handlung, wird er durch die ritterliche Erziehung von [[Gurnemanz (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Gurnemanz]] zu einem wahren Ritter. [Bumke 2004: vgl. S. 60] Sein Versagen auf der [[Parzivals Versagen in der Gralsburg (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Gralsburg]] wird dadurch jedoch nicht verhindert und es wird deutlich, dass er erlernte Grundsätze und Lehren, in spezifischen Situationen nicht anwenden kann. [Bumke 2004: vgl. S. 68] Parzival wird daraufhin von der [[Die Gralsbotin Cundrîe|Gralsbotin Kundrie]] auf das Heftigste beschuldigt und für sündig erklärt. [Bumke 2004: vgl. S. 76] Sein Versäumnis, den Gralskönig [[Anfortas (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Anfortas]], nach dessen leiden zu fragen, ist nach Menschenermessen nicht mehr wieder gutzumachen und so kommt es, dass er sich auf die Suche nach dem [[Der Gral im Parzival (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Gral]] macht. [Mohr: vgl. S. 4] Derweil ist Parzival in die Tafelrunde aufgenommen worden und somit kommen er und Gawan aktiv in Kontakt miteinander, da er auch ein Mitglied dieser Tafelrunde ist.

Version vom 25. Juni 2012, 17:13 Uhr

In diesem Artikel soll es um den Vergleich der Protagonisten Parzival und Gawan gehen. Beide Personen nehmen einen beachtlichen Teil in der Erzählung ein und so sollen anhand deren Charakteristika, sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede herausgearbeitet und interpretiert werden.

Kurze Einführung in die Charaktere und deren Handlung

Parzival

Die Geschichte rund um Parzival erstreckt sich über die Bücher III-VI, IX und XV-XVI, wobei er z.B. in Buch VII und in Buch XIV auch eine Rolle spielt, wenn auch nur eine untergeordnete. Er ist der Sohn von Gahmuret und Herzeloyde. Nach dem Tod seines Vaters wird er von seiner Mutter fern der ritterlichen Welt in der Wildnis groß gezogen. Parzival erfährt dadurch keine höfische Erziehung, die im normalerweise zustehen würde und so wächst er in einer Art Unwissenheit auf, die ihn weltfremd erscheinen lässt. Das Wort tumpheit spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle. [Dallapiazza 2009: vgl. S.39] Als er eines Tages auf drei Ritter trifft und so zum ersten Mal in Kontakt mit der höfischen und ritterlichen Kultur kommt, drängt es ihn zu hinaus in die Welt um Abenteuern zu trotzen. Herzeloyde versucht ihn in diesem Vorhaben zu stoppen und gibt ihm sonderbare Ratschläge mit auf den Weg und lässt ihn wie einen Narren einkleiden. [Dallapiazza 2009: vgl. S. 40] Er macht sich auf den Weg zum Artushof und begegnet auf seiner Reise Jeschute, die er auf den falschen Rat der Mutter belästigt und bestiehlt. Am Artushof angelangt wird er wegen seinem Aufzug ausgelacht, doch statt aufzugeben, fordert er von dem sogenannten Roten Ritter Ither dessen Rüstung. Parzival tötet diesen und ist jetzt selber im Besitz von einem Schwert und einer Rüstung. [Bumke 2004: vgl. S. 55] Im weiteren Verlaug der Handlung, wird er durch die ritterliche Erziehung von Gurnemanz zu einem wahren Ritter. [Bumke 2004: vgl. S. 60] Sein Versagen auf der Gralsburg wird dadurch jedoch nicht verhindert und es wird deutlich, dass er erlernte Grundsätze und Lehren, in spezifischen Situationen nicht anwenden kann. [Bumke 2004: vgl. S. 68] Parzival wird daraufhin von der Gralsbotin Kundrie auf das Heftigste beschuldigt und für sündig erklärt. [Bumke 2004: vgl. S. 76] Sein Versäumnis, den Gralskönig Anfortas, nach dessen leiden zu fragen, ist nach Menschenermessen nicht mehr wieder gutzumachen und so kommt es, dass er sich auf die Suche nach dem Gral macht. [Mohr: vgl. S. 4] Derweil ist Parzival in die Tafelrunde aufgenommen worden und somit kommen er und Gawan aktiv in Kontakt miteinander, da er auch ein Mitglied dieser Tafelrunde ist.