Joachim (Heiliger)
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Joachim ist der Vater Marias und Großvater Jesu. Sein erstes Auftreten ist im Protoevangelium des Jakobus, eine frühchristliche Schrift, die um das 2. Jahrhundert entstanden ist. Da er als Vater Marias gilt, wird er auch als „Vorfahr Gottes“ charakterisiert.
Quellen
Bei dem Protoevangelium des Jakobus handelt es sich um eine frühchristliche Schrift, welche Mitte des 2. Jahrhunderts entstanden ist. Sie behandelt das Marienleben, sprich das Leben Marias, der Mutter Jesu. Das Protoevangelium des Jakobus knüpft vor der Geburt Jesu an und ist zwar in der gesamten Kirche sehr bekannt, wurde jedoch nicht in den Kanon der biblischen Schriften aufgenommen. Im neuen Testament findet Joachim keine Erwähnungen.
Leben und Wirken
Leben
Nach dem Protoevangelium des Jakobus handelt es sich bei Joachim um einen vermögenden und frommen Mann, welcher mit Anna vermählt ist und regelmäßige Spenden an Arme verteilt. Das Ehepaar wünscht sich ein Kind, jedoch ist Anna unfruchtbar und kann somit keine Kinder gebären. Da die beiden seit 20 Jahren keine Nachkommen aufweisen, wird das Opfer Joachims am Lichterfest (Chanukka) vom Oberpriester abgelehnt. Aus diesem Grund zieht sich Joachim in die Wüste zurück, wo er fastet und Buße tut. Daraufhin verspricht ein Engel dem Paar die Geburt eines Kindes, bei welchem es sich um Maria handelt; Joachim erhält die Nachricht umgeben von seiner Herde, während Anna dem Engel in ihrem Haus begegnet. Joachim opfert aus Dankbarkeit ein Lamm und begibt sich zurück nach Jerusalem. Er trifft auf seine Gattin Anna und umarmt sie vor dem Eingang zum Jerusalemer Tempel, auch bekannt als die „Goldenen Pforte“. Das Kind Maria wird geboren.
Heutiges Wirken
Joachim gilt als Schutzpatron der Väter und Großväter, der Ehepaare, der Schreiner, Gerber und Leinenhändler.
In der Vergangenheit fiel der Gedenktag des heiligen Joachim auf den 16. August, jedoch wird er mittlerweile gemeinsam mit dem der heiligen Anna am 26. Juli gefeiert.
Bildtraditionen
Attribute
Zu den Attributen Joachims zählen eine Schäfer-Schaufel, Buch oder Schriftrolle, sowie Opfertiere, bei denen es sich meist um ein Lamm oder Tauben handelt. Die Tauben symbolisieren Frieden, während das Lamm auf seine Herde hinweisen kann, jedoch auch als (abgelehntes) Opfertier wahrgenommen werden kann. Es wird auch angenommen, dass die Tauben ebenfalls Opfertiere darstellen könnten, jedoch gelten diese als Opfertiere für ärmere Menschen, was nicht mit dem Hintergrund des Paares übereinstimmt. Auch ein Hirtenstab findet sich in den Darstellungen Joachims wieder, welcher für seine Reise mit seiner Herde steht. Manchmal ist er in einem grünen Gewand gekleidet, da diese Farbe die Hoffnung präsentiert.
Darstellungsmotive
Darstellung des heiligen Joachims und Anna sind in der christlichen Ikonographie äußerst populär. Oft wird Joachim als ein älterer Mann mit Bart und nicht allein dargestellt, sondern mit seiner Gattin, der heiligen Anna, oder seiner Tochter, der Jungfrau Maria. Der Künstler Giotto behandelt Joachim und dessen Leben in mehrerer seiner Werke. Wenn es sich um narratologische Kunst handelt, wird jedoch in der Regel meist nur die Geburt Marias oder das Treffen des Ehepaars an „der Goldenen Pforte“ dargestellt.
Quellen- / Literaturverzeichnis
- Fabian Brand: Joachim und Anna: Die Großeltern Jesu gehören zur „Heiligen Sippe“. In: Katholisch.de, (26.07.2020).
- Joachim Schäfer: Artikel Joachim, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - https://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Joachim.html, (16.02.2022).
- https://www.christianiconography.info/joachim.html
- https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Giotto_-_Scrovegni_-_-06-_-_Meeting_at_the_Golden_Gate.jpg
- https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Langegg_Pfarrkirche_-_St.Joachim.jpg
- https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Santi_gioacchino_e_anna.jpg