Thomas (Apostel)
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Thomas ist einer der zwölf Apostel und begleitet Jesus für einige Jahre als einer seiner Jünger. Er trägt auch den Beinamen Didymus, der übersetzt "Zwilling" bedeutet. Bekannt ist Thomas auch als der Zweifler oder der Ungläubige.
Quellen
Thomas wird als einer der zwölf Jünger in allen vier Evangelien erwähnt. Sein wichtigster und bekanntester Auftritt im Neuen Testament ist bei Johannes zu finden. Es handelt sich hierbei um die Szene des Zweifels an Jesu Auferstehung.
Joh 20, 27-29: "Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!"
Leben und Wirken
Der Jünger glaubt nicht an die Wiederauferstehung Christi, bis er Jesus und dessen Wunden mit eigenen Augen sehen kann. Deswegen wird er auch oft als der Zweifler oder der Ungläubige bezeichnet.
Laut einer Legende zweifelt er außerdem an Marias Himmelfahrt, bis diese ihm ihren Gürtel reicht. Dadurch kann sie ihn überzeugen und zum Glauben bewegen.
Vermutlich erfolgt das Martyrium, indem er von einer Lanze oder einem Schwert durchbohrt wird.
Bildtraditionen
Attribute
Da er Apostel ist, wird er teils mit Buch oder Rolle gezeigt. Individuelle Attribute ode Symbole sind Lanze oder Schwert, die auf das Martyrium verweisen oder ein Winkelmaß, das auf Thomas Beruf des Baumeisters hindeutet. So trägt beispielsweise die Figur in der Pfarrkirche St. Vitus in Altmannshofen (Abb. 2) sowohl allgemeinere Attribute wie Nimbus und Buch, als auch das Winkelmaß, durch welches deutlich wird, dass es sich hier um den Apostel Thomas handelt. Selten wird der Heilige auch mit einem Kelch, der für ein Martyrium am Altar steht oder einem Haufen Steine, der auf eine Steinigung schließen läßt, dargestellt. Das Winkelmaß kann auch einmal durch einen Steinwürfel ersetzt sein und manchmal verweist ein Herz auf die Seitenwunde Christi, die Thomas sehen und berühren muss, um dessen Auferstehung zu glauben.
Darstellungsmotive
In alten Darstellungen ist Thomas meist als bartloser junger Mann dargestellt. Da er Jesus sehr ähnlich gesehen haben soll und von diesem sogar als Bruder bezeichnet worden sei, wird er allerdings ab dem 13. Jahrhundert meist mit Bart abgebildet.
Häufig wird Thomas nicht alleine, sondern mit Jesus in der Szene des Zweifels gezeigt. Jesus zeigt ihm seine Wunden, wobei es drei Darstellungstypen gibt. In der ältesten Form hebt Jesus seine Hand (meist ist es seine rechte) vor Thomas, später legt er in Abbildungen seine Wunden frei und weist sie ihm und in der neueren Darstellungsform legt Chrisus Thomas Hand in seine Seitenwunde. Bei letzterer hält Jesus häufig auch ein Kreuz oder eine Fahne in der Hand. Generell können aber diese Typen auch miteinander gemischt auftreten oder sich ab dem 20. Jahrhundert auch ganz neue Darstellungsformen zeigen.
Im Konstanzer Münster findet sich am Thomasaltar (Abb. 3) eine Darstellung der Zweifelsszene mit Figuren von Christoph Daniel Schenck, wobei später die Figur des Thomas noch einmal von Ferdinand Bickel ersetzt wurde. Hier hat Jesus seinen Oberkörper freigelegt und öffnet sich der Betrachtung und Berührung durch Thomas. Dieser streckt seine Hand zur Seitenwunde Christi, es wird also der Moment direkt vor dem tatsächlichen Betasten gezeigt.
Anders in dem berühmten Gemälde Caravaggios (Abb. 1): Scheinbar ungeniert bohrt Thomas seinen Zeigefinger in die Wunde, beugt sich näher zu Christus Leib hinab und betrachtet eingehend und angestrengt den verletzten Körper. Jesus führt dabei Thomas Hand und legt sie in die Wunde, wodurch beide Figuren aktiv und nicht passiv beteiligt scheinen.
Quellen- / Literaturverzeichnis
Braunfels, Wolfgang/ Kirschbaum, Engelbert (Hrsg.): Lexikon der christlichen Ikonographie (LCI), Band 8, Freiburg 1994/2004, S. 468-475.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, Stuttgart 1980, Ausgabe in neuer Rechtschreibung 1999.
LKM online tour guide, https://www.lkm.uni-konstanz.de/otg/touren.php?ID=17&item_ID=4 (20.02.2022).
Poeschel, Sabine : Handbuch der Ikonographie. Sakrale und profane Themen der bildenden Kunst, Darmstadt 2014, S. 191f.