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Das Salbgefäß kann als Zeichen für Reue gesehen werden. Es gibt kugelförmige und zylindrische Darstellungsweisen. Frühere Darstellungsweise zeigen das Salbgefäß schlicht, während spätere Darstellungen das Gefäß schmücken. | Das Salbgefäß kann als Zeichen für Reue gesehen werden. Es gibt kugelförmige und zylindrische Darstellungsweisen. Frühere Darstellungsweise zeigen das Salbgefäß schlicht, während spätere Darstellungen das Gefäß schmücken. | ||
[[Datei:Gossaert Boston Mary Magdalen .jpg|zentriert|mini|381x381px|Maria Magdalena mit einem geschmückten Salbgefäß.]] | |||
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In vielen Darstellungen hält Maria Magdalena den Schädel in der Hand, er liegt auf einem Tisch, in ihrem Schoß oder in einer Bildecke auf dem Boden. Er weist auf die Befreiung von der Besessenheit oder das Überwinden des Sündenlebens hin. Außerdem ist er eins der Vanitas Symbole. Bei den Bildern zur Darstellungsweise sind noch weitere Darstellungen des Schädels zu sehen. | In vielen Darstellungen hält Maria Magdalena den Schädel in der Hand, er liegt auf einem Tisch, in ihrem Schoß oder in einer Bildecke auf dem Boden. Er weist auf die Befreiung von der Besessenheit oder das Überwinden des Sündenlebens hin. Außerdem ist er eins der Vanitas Symbole. Bei den Bildern zur Darstellungsweise sind noch weitere Darstellungen des Schädels zu sehen. | ||
[[Datei:Georges de La Tour- Büßende Maria Magdalena (Magdalena Wrightsman).jpg|zentriert|mini|Maria Magdalena als Sünderin/Büßerin mit dem Schädel und einer flackernden Kerze als Vanitassymbol. ]] | |||
<h3>Darstellungsweisen</h3>Maria Magdalena hat in allen Darstellungsweisen sehr oft kostbare Kleidung in fröhlichen (rot,gelb) Farben an. Es gibt aber auch Darstellungen in denen sie blaue Kleidung trägt. Außerdem wird sie in den meisten Fällen mit offenen blonden Haaren | <h3>Darstellungsweisen</h3>Maria Magdalena hat in allen Darstellungsweisen sehr oft kostbare Kleidung in fröhlichen (rot, gelb, grün) Farben an. Es gibt aber auch Darstellungen in denen sie blaue Kleidung trägt. Außerdem wird sie in den meisten Fällen mit offenen blonden Haaren dargestellt. | ||
====== Maria Magdalena als Sünderin oder Büßerin ====== | ====== Maria Magdalena als Sünderin oder Büßerin ====== | ||
Maria Magdalena wird in dem Motiv in den meisten Fällen wie folgt dargestellt: Wallendes, meist unbedecktes, offenes Haar, oftmals halbbekleidet und in wenigen Fällen sogar ärmlich bekleidet. | |||
Die Darstellung des Raumes ist eine Höhle oder eine Einöde. Es gibt aber einige Darstellungen, in denen Maria Magdalena in einem dunklen Raum zusehen ist. Die Symbolik in dieser sehr verbreiteten Darstellung Maria Madalenas sind die Bibel, der Schädel und weitere Vanitassymbole: Sanduhr, flackernde Kerze, Schmuck, verwelkte Blume, Blütenzweig etc.) | |||
[[Datei:Orazio Gentileschi- Maddalena penitente.png|zentriert|mini|Maria Magdalena in einer sehr typischen Darstellung als Büßerin.]] | |||
[[Datei:Caravaggio- Penitent Magdalene.jpg|zentriert|mini|Maria Magdalena als Büßerin mit Salbgefäß und Schmuck als Vanitassymbol.]] | |||
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====== Maria Madalena am Grabe Jesu ====== | ====== Maria Madalena am Grabe Jesu ====== | ||
[[Datei:Luca Signorelli - The Resurrected Christ Appearing to St. Magdalene - Detroit Institute of Arts.jpg|zentriert|mini|Maria Magdalene sieht nach der Auferstehung Jesus. ]] | |||
====== Maria Magdalena salbt die Füße von Jesus ====== | ====== Maria Magdalena salbt die Füße von Jesus ====== | ||
[[Datei:Dominik Mosler- Maria Magdalena salbt die Füße des Heilands.png|zentriert|mini|Maria Magdalena salbt die Füße von Jesus im Beisein der anderen Jünger.]] | |||
====== Maria Magdalena unter dem Kreuz ====== | ====== Maria Magdalena unter dem Kreuz ====== | ||
Bei dieser | Bei dieser Darstellungsart wird Maria Magdalena als eine sehr emotionale Frau dargestellt, die ihren Gefühlen stark Ausdruck verleiht. Im Gegensatz zur Mutter [[Maria]], die ihre Trauer und den Schmerz still zeigt. In vielen Darstellungen sitzt Maria Magdalena unten am Kreuz oder steht an der Seite. | ||
[[Datei:Hendrick Goltzius - Christus am Kreuz - 2854 - Staatliche Kunsthalle Karlsruhe.jpg| | [[Datei:Hendrick Goltzius - Christus am Kreuz - 2854 - Staatliche Kunsthalle Karlsruhe.jpg|mini|alternativtext=|rand|zentriert|Maria Magdalena nach der Kreuzigung von Jesus.]] | ||
<h1>Quellen- / Literaturverzeichnis</h1>Joachim Schäfer: Artikel Maria Magdalena, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - <nowiki>https://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Maria_Magdalena.html</nowiki>, abgerufen am 9. 12. 2021 | |||
Wolfgang Braunfels: ''Lexikon der christlichen Ikonographie,'' Sonderausgabe, Band 7,Herder, Freiburg im Breisgau 2020, S.515ff. | |||
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Version vom 9. Dezember 2021, 17:06 Uhr
Maria Magdalena wird auch aufgrund ihres Heimatorts Maria Magdala genannt. Nachdem Jesus ihr sieben Dämonen austreibt, schließt sie sich ihm und seinen Jüngern an und versorgt sie mit anderen Frauen auf ihrer Reise. Schließlich beobachtet sie in Jerusalem von weitem die Kreuzigung, hilft bei dem Begräbnis von Jesus und findet am Ostermontag sein leeres Grab vor.
Quelle
Maria Magdalena kommt in allen Evangelien des neuen Testaments vor.
Leben und Wirken
Maria aus Magdala wird von Jesus von ihrer Besessenheit befreit und schließt sich ihm an, um ihn mit den Jüngern und weiteren Frauen auf seiner Reise nach Jerusalem zu begleiten. Sie scheint dabei eine besondere Stellung zu haben, denn die Namen der Frauen im neuen Testament werden stets von ihr angeführt. Als Jesus gekreuzigt werden soll, zerstreut sich die Gruppe und nur Maria Magdalena und zwei weitere Frauen blieben während der Kreuzigung bis zum Todes Jesu. Anschließend hilft sie dabei den Leichnam von Jesu vom Kreuz zu nehmen und ihn zu begraben. Am Grab verleiht sie ihren Gefühlen Ausdruck und beweint den Verstorbenen.
Nachdem Markusevangelium geht sie am Ostermorgen mit einer Gruppe Frauen zum Grab um den Leichnam einzubalsamieren. Sie finden jedoch nur das leere Grab vor. Dadurch ist sie eine der ersten Zeuginnen der Auferstehung und erhält am Grab von einem Engel den Auftrag, den Jüngern von der Auferstehung zu berichten. (Mar. 16, 6)
Nachdem Johannesevangelium geht sie wiederum alleine zum leeren Grab und berichtet umgehend Petrus (Apostel) und Johannes (Apostel und Evangelist) von dem Ereignis. Als sie zum Grab zurückkehrt, trifft sie dort auf einen Mann, den sie erst nicht erkennt. Erst als Jesus sie anspricht, erkennt sie ihn. Überwältigt von der Situation möchte sie ihn berühren, was er ihr aber mit den Worten „Berühre mich nicht“ verwehrt. (Joh 20, 1 - 10)
Szenen wie diese legen nahe, dass sie nicht nur zu seinen Lebzeiten eine wichtige Person für ihn war. In den Evangelien wird jedoch nicht offiziell bestätigt, dass sie die Frau von Jesus ist. Außerbiblische Quellen berichten jedoch davon.
Bildtraditionen
Attribute
Maria Magdalena hat mehrere Attribute, die sie kennzeichnen. Die beiden häufigsten Attribute sind allerdings das Salbgefäß und der Totenschädel. Des weiteren gibt es noch weniger verbreitete Attribute wie das Weihrauchgefäß (weist in Darstellungen auf den Gang zum Grabe Jesus hin), Buch oder Schriftrolle (als Hinweis auf die Missionstätigkeit die Nachricht zu überbringen) oder das Kruzifix (Hinweis auf die Liebe zu Jesu).
Salbgefäß
Das Salbgefäß kann als Zeichen für Reue gesehen werden. Es gibt kugelförmige und zylindrische Darstellungsweisen. Frühere Darstellungsweise zeigen das Salbgefäß schlicht, während spätere Darstellungen das Gefäß schmücken.

Schädel
In vielen Darstellungen hält Maria Magdalena den Schädel in der Hand, er liegt auf einem Tisch, in ihrem Schoß oder in einer Bildecke auf dem Boden. Er weist auf die Befreiung von der Besessenheit oder das Überwinden des Sündenlebens hin. Außerdem ist er eins der Vanitas Symbole. Bei den Bildern zur Darstellungsweise sind noch weitere Darstellungen des Schädels zu sehen.

Darstellungsweisen
Maria Magdalena hat in allen Darstellungsweisen sehr oft kostbare Kleidung in fröhlichen (rot, gelb, grün) Farben an. Es gibt aber auch Darstellungen in denen sie blaue Kleidung trägt. Außerdem wird sie in den meisten Fällen mit offenen blonden Haaren dargestellt.
Maria Magdalena als Sünderin oder Büßerin
Maria Magdalena wird in dem Motiv in den meisten Fällen wie folgt dargestellt: Wallendes, meist unbedecktes, offenes Haar, oftmals halbbekleidet und in wenigen Fällen sogar ärmlich bekleidet.
Die Darstellung des Raumes ist eine Höhle oder eine Einöde. Es gibt aber einige Darstellungen, in denen Maria Magdalena in einem dunklen Raum zusehen ist. Die Symbolik in dieser sehr verbreiteten Darstellung Maria Madalenas sind die Bibel, der Schädel und weitere Vanitassymbole: Sanduhr, flackernde Kerze, Schmuck, verwelkte Blume, Blütenzweig etc.)

Maria Madalena am Grabe Jesu

Maria Magdalena salbt die Füße von Jesus
Maria Magdalena unter dem Kreuz
Bei dieser Darstellungsart wird Maria Magdalena als eine sehr emotionale Frau dargestellt, die ihren Gefühlen stark Ausdruck verleiht. Im Gegensatz zur Mutter Maria, die ihre Trauer und den Schmerz still zeigt. In vielen Darstellungen sitzt Maria Magdalena unten am Kreuz oder steht an der Seite.

Quellen- / Literaturverzeichnis
Joachim Schäfer: Artikel Maria Magdalena, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - https://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Maria_Magdalena.html, abgerufen am 9. 12. 2021
Wolfgang Braunfels: Lexikon der christlichen Ikonographie, Sonderausgabe, Band 7,Herder, Freiburg im Breisgau 2020, S.515ff.