Heldentum im Parzival

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In Wolframs von Eschenbach Roman Parzival kündigt der Erzähler zu Beginn die Geschichte eines großen Helden an, welcher viel Ehre und Ruhm ernten wird, ein Held wie man ihn sich vorstellt, mutig im Kampf und mit einem großen Herzen ausgestattet. (4,9-26) [1] Ob allerdings diese anfängliche Andeutung der Titelfigur Parzival wirklich zutrifft, welche Art Held Parzival denn eigentlich ist und wie denn überhaupt ein Held im Mittelalter zu sein hat, diese Fragen liegen diesem Artikel zu Grunde. Genau genommen gibt es nämlich mit den beiden Figuren Parzival und Gawan bereits eine doppelte Besetzung der herausragenden Heldenrolle. Beide Charaktere sind im Kontrast zueinander angelegt und symbolisieren jeweils eigene, gegensätzliche Heldentypen in einer Welt, welche geprägt wird vom artustypischen Ritterideal und dem Gralsrittertum. Dieser Artikel setzt sich dementsprechend mit den verschiedenen Rittern und Figuren des Romans und ihrer Tauglichkeit zum echten, vorbildhaften Helden, angesichts spezifischer Eigenschaften, auseinander.

Gahmuret

Der fahrende Ritter

Parzivals Vater, Gahmuret, verlässt seine Heimat samt seiner Familie, ohne es vielleicht schon zu wissen, für immer, um auf aventiure-Fahrt zu gehen und dort Ruhm und Ehre als Ritter zu erlangen. Vor seiner Abfahrt wird er vom Erzähler vor allem als sehr bescheidener, zurückhaltender Charakter beschrieben, was in leichtem Gegensatz zu dem steht, wofür er Haus und Hof verlässt. (12,15-13,15) Seine darauf folgende Abenteuerfahrt ins ferne Morgenland ist ein einziger Triumphzug, unter anderem wird er Söldner im Dienst des großen Herrschers Bâruc (14,10-11), welcher ihn zur [[Belacane (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Königin Belacane] führt. Als er diese aus ihrer großen militärischen Bedrängnis befreit, wird er ihr Mann und damit Königin über ein großes Reich. Trotz starker Gefühle für sie (35,1-4) entflieht er seinen Pflichten als Ehemann in einer Nacht-und-Nebel-Aktion, um weiterhin nach Ruhm und Ehre zu suchen. Schließlich gelangt er zur Königin Herzeloyde und wird als Sieger eines von ihr ausgetragenen Turniers zu ihrem Ehemann. Ein weiteres Mal fühlt er sich im Bund der Ehe eingeengt und geht wieder auf eine Abenteuerfahrt, allerdings soll diese sein Ende bedeuten, denn dank der List eines Mohren wird sein Helm im Kampf unbrauchbar gemacht und er lässt sein Leben auf dem Schlachtfeld.

Der einsame Held

Gahmuret entspricht dem klassischen einsamen Helden, welcher zu keiner festen Bindung jeglicher Art in der Lage oder willens ist. Weder seine Mutter, noch sein Bruder, noch seine Bekannten bedeuten ihm genug, um in seiner Heimat zu verweilen und seinen Bruder Galoes als Vasall zu unterstützen. Als er auszieht beschließt er niemals einer Krone zu dienen (13,9-14) und so bleibt er auch Zeit seines Lebens sein eigener Herr, auch wenn er in den Dienst mächtiger Herrscher des Morgenlands tritt, allerdings nur als freier Söldner, niemals als Untertan. Dies entbindet ihn zudem von jeglicher Verantwortung gegenüber seinen Mitmenschen, so entgeht er jeglicher Herrscherpflicht, zu welcher er sich als Bruder, oder als Ehemann verpflichtet hätte.

Bescheidenheit und Zurückhaltung

Der Erzähler merkt früh die Bescheidenheit und das fehlende Eigenlob als positiv für Gahmuret an, seine Taten bejubeln und erzählen andere, für seinen Ruhm ist nicht sein ist nicht sein Gespräch verantwortlich. (13,6) Die Ambivalenz dieses Umstandes ist jedoch offensichtlich, so scheint er zwar ein zurückhaltender Mensch zu sein, doch giert es ihn große Taten zu vollbringen, welche ihm entsprechenden Ruhm einbringen sollen.

Gahmuret und die Ehe

Seine Rastlosigkeit geht zu Lasten eines geregelten und geruhsamen Ehelebens. Zweimal geht er eine feste Bindung ein und doch hält er es nur wenige Monate aus. Wie sehr ihn das Fernweh treibt lässt sich allein daran messen, dass er nicht nur seine jeweiligen Frauen verlässt, sondern sie auch von ihm schwanger sind. Ein Umstand, welcher ihn entweder nicht kümmert oder ihm andererseits auch große Angst bereitet, weswegen er beispielsweise Belacane heimlich, unter Hinterlassung eines Abschiedsbriefes, verlässt. (54, 17f.) In Belacanes Fall geschieht dies auch unter dem schwerwiegenden Gesichtspunkt echter, liebevoller Gefühle zwischen den Ehepartnern, während Gahmurets Ehe mit Herzeloyde von seiner Seite aus um einiges diplomatischer gerät.

Parzival

Der tumbe Held

Parzival wächst mit den Anlagen Gahmurets in seinen Genen auf und das macht sich in seiner Art sehr stark bemerkbar. Zwar zeichnet sich seine Jugend durch das außergewöhnlich starke Mutter-Sohn-Verhältnis mit Herzeloyde aus,[Bumke 2004: Vgl. S. 55-56] doch reicht ihm die einmalige Begegnung mit einer Gruppe Ritter, um alles hinter sich zu lassen und ein ebensolcher zu werden. Der von Herzeloyde absichtlich hergestellte Unwissenheitszustand ihres Sohnes lässt ihn als tumben man im Narrenkleid losreiten und zu anfangs viele schwerwiegende Verbrechen unbewusst begehen.[Bumke 2004: Vgl. S. 56] Parzivals Vergehen gegenüber Jeschute und die Tötung Ithers sind moralisch in keiner Form zu rechtfertigen, was den tumben Helden für den Leser nicht sonderlich sympathisch, geschweige denn vorteilhaft macht. Darüber hinaus demonstriert er bei seinen Taten ein fehlendes Unrechtsbewusstsein, welches eher einem Antagonisten oder Rivalen der klassischen Heldenfigur zugeordnet würde.[Bumke 2004: Vgl. S. 60]

Der Suchende

Wie schon sein Vater, so ist auch Parzival rastlos unterwegs; und dies über Jahre am Stück. Entscheidender Unterschied hierbei ist allerdings die Tatsache, dass Gahmuret auszog, um Ruhm und Ehre zu erlangen, während Parzival nach seinem Versagen auf der Gralsburg verzweifelt versucht, sich eine neue Chance zu erkämpfen. Seine Überzeugung, er könne auf Munsalvaesche noch einmal gelangen, indem er möglichst viele Gegner besiegt, wirkt uneinsichtig und stur und ist nicht vom erwünschten Erfolg gekrönt. Die Kämpfe, die er zu diesem Zweck führt werfen dabei kein besonders positives Licht auf den Titelhelden, der sich unnötig provozieren lässt und mit den Muskeln spielt wo er nur kann, doch letztendlich sind seine Bemühungen sinnlos, denn sie bringen ihn seinem Ziel kein Stück näher.[Bumke 2004: Vgl. S. 151]

Parzivals Gewalttaten

Parzivals Ausritt von seinem zu Hause zum Artushof wirkt sicherlich sehr befremdlich, denn die Titelfigur ist kein unschuldiger, braver Junge, welcher zum Held reift, sondern ein brutaler Kerl, welcher sich keiner Regeln und Konventionen bewusst ist und sich somit auch an keine hält. Wo er hinkommt bewirkt er es, dass Menschen getötet, entehrt und geschlagen werden, während er sich dieser Tatsache nicht bewusst zu sein scheint.[Bumke 2004: Vgl. S. 59] Man könnte dies auf seine Unwissenheit und seinen Drang einfache Regeln nur in ihrer Einfachheit zu verstehen begründen und ihn damit von der vollen Verantwortung für seine Taten freisprechen, doch zögert Parzival keine Sekunde, als er in der Position ist Ither zu töten und dafür seine Rüstung zu erlangen. Nach diesem, keiner artushöfischen Konvention entsprechendem, Akt, wird klar, dass Parzival auch ein eiskalter Killer ist, welcher kein Unrechtsbewusstsein, außer dem des Schwächeren besitzt und weder Gut noch Böse unterscheidet. Symbolisch wird er danach für eine ganze Zeit im Roman als der „Rote Ritter“ bezeichnet, eine Erinnerung an seine unverhältnismäßig brutale Tat.[Bumke 2004: Vgl. S. 60]

Parzivals Liebe und Treue

Parzival tut es seinem Vater gleich und verlässt auch seine schwangere Frau Cundwiramurs im fünften Monat. Der entscheidende Unterschied liegt allerdings darin, dass er sie um Erlaubnis bittet und den sicher nicht unberechtigten Grund nennt, den Gral zu suchen und seine Mutter endlich wiederzusehen. Während seiner erneuten Aventiure-Fahrt begleitet ihn unablässig die Liebe zu seiner Frau, in Gedanken trägt er sie stets bei sich.[Bumke 2004: Vgl. S. 64] Dies äußert sich sehr stark in der Blutstropfenszene, welche beschreibt wie Parzival beim Anblick dreier Blutstropfen in eine Trance versinkt, welche ihn in Gedanken seiner weit entfernten Frau nahe bringt. In dieser Szene beweist Parzival, wozu sein Vater nie in der Lage war: eheliche triuwe.[Bumke 2004: Vgl. S. 73]

Gawan

Der Vorzeigeritter

Schon zu Einführung seiner Person wird Gawan vom Erzähler gelobt, vor allem für sein stets besonnenes, taktisch kluges Vorgehen. (339,1f.) Mehrmals wird er im folgenden Verlauf des Romans auch als Vorzeigeritter der Tafelrunde gelobt und er stellt dies, unter anderem, in der Blutstropfen-Szene mit Parzival unter Beweis, als er, im Gegensatz zu seinen übereifrigen Kollegen, die Situation prüft und Parzival von der Trance befreit anstatt einen sinnlosen Zweikampf zu führen. (301,21f.) Er selbst gibt zu, am Kampf wenig Gefallen zu finden und so versucht er ihn, wann immer möglich, zu vermeiden,(323, 27-28) denn für ihn sind ritterliche Kämpfe kein Gesellschaftsspiel, sondern ein ernste Angelegenheit bei der Menschen ihr Leben, meist aus haltlosen Gründen, riskieren.[Sieverding 1985: Vgl. S. 270]
Gawan zeigt sich als verlässlicher, überlegter Held, welcher die Fähigkeit mitbringt Mitleid für andere Personen zu empfinden. Den Gerichtskampf in Schanpfanzun nimmt er sehr ernst und ist auf seinen guten Ruf und Pünktlichkeit bedacht, denn seine Integrität ist in Frage gestellt.[Bumke 2004: Vgl. S. 150] Auf Lyppauts Burg rührt ihn jedoch die junge Obilot mit ihrem Wunsch in den Kampf ihres Vaters gegen den König Meljanz einzusteigen sehr und so ist er bereit für sie zu kämpfen. Man kann hier, auch mit Blick auf Gawans Minnedienst für Orgeluse, feststellen, dass er seine Ritterschaft als Dienst an der Frau versteht.[Sieverding 1985: Vgl. S. 269] Als kompletter Ritter ist Gawan darüber hinaus im Besitz von medizinischem Wissen, was ihn während des Romans mehrfach auch als Arzt in Erscheinung treten lässt. (506,5f.)

Integration und Versöhnung

Eine große Bedeutung kommt Gawans integrativer Kraft zu, welche er immer wieder demonstriert. So sorgt er mit Obilots Hilfe für eine Versöhnung zwischen Meljanz und Obie und beendet damit eine blutige und sinnlose Auseinandersetzung. Ähnlich auch nach seinem Triumph auf Schastel marveile über Clinschors Fluch. Mit einem Fest sorgt er für die Reintegration der höfischen Minne in die Hofgesellschaft von Schastel marveile. Als sein wichtigster integrativer Akt kann aber sicherlich sein Umgang mit der spröden Orgeluse gelten, welche nach seinen teils demütigenden Bemühungen seine Frau wird und dadurch auch wieder einen Platz in der höfischen Gesellschaft findet.[Bumke 2004: Vgl. S. 151]

Der Anti-Held

Es scheint erstaunlich, dass der über jeden Zweifel erhabene Gawan im Roman sehr schwache Momente erlebt, welche nicht nur ihm persönlich schaden. Die Fassade bröckelt zum ersten Mal als Gawan der hübschen Antikonie begegnet und, von sexuellem Begehren überwältigt, direkt versucht ihr nahe zu kommen. (406,28f.) Sein Verlangen wird aber von einem Beobachter gebremst und er findet sich gemeinsam mit Antikonie einer wütenden Meute ausgesetzt, welche ihn der Vergewaltigung bezichtigt. Gawan wirkt im Folgenden auffällig passiv, nicht nur, dass er während des Kampfes stark auf die Unterstützung Antikonies angewiesen ist, sondern auch in den folgenden Verhandlungen hat er erstaunlich wenig zu sagen und ist auf Antikonies Verteidigung angewiesen.[Emmerling 2003: Vgl. S. 52] Ein weiterer eigenartiger Zug Gawans ist sein permanenter Hang zur Anonymität. Eine Eigenart, welche grundsätzlich nicht negativ sein muss, allerdings durchaus Irritationen auslöst, welche nach seiner Aventiure auf Schastel marveile unnötigerweise zu blutigen Auseinandersetzungen führt. Der gesamte Artushof rückt zur Feier mit Orgeluse an, aber in ihrer Unwissenheit greifen sich die Ritter gegenseitig an und es kommt zu blutigen Kämpfen. (665,25f.) Ein sicher vermeidbarer Umstand. Trotz seiner offensichtlich vorhandenen Schwächen wird Gawan vom Erzähler stets mit Nachsicht behandelt und von herber Kritik verschont, teilweise bittet der Erzähler gar um Mitleid. So entsteht der Eindruck, er wäre fast schon immun gegen Kritik.[Emmerling 2003: Vgl. S. 53-54]

Der Artushof

In der mittelalterlichen Literatur, vor allem derjenigen Hartmanns, ist der Artushof das strahlende Zentrum ritterlichen Heldentums, welches vom umsichtigen König Artus regiert wird. Bei Wolfram stellt sich die Gesellschaft jedoch gänzlich anders dar.

König Artus

Der große König macht bei seinem ersten Auftreten eine sehr unglückliche Figur. Melancholisch verfolgt er das wüste Treiben an seiner Tafel, wo die Königin mit Wein bekleckert wird und der Truchseß Keie Cunneware ungeahndet blutig prügelt. Wer hier höfisches Rittertum erwartet wird enttäuscht.[Bumke 2004: Vgl. S. 59]Darüber hinaus gestattet er Parzival den Zweikampf mit Ither und nach dessen tödlichem Ausgang bringt klagt er Parzival seines Totschlags nicht an.[Dallapiazza 2009: Vgl. S. 97] Der große König wirkt müde und desinteressiert.
Aus einem anderen Blickwinkel heraus kann Artus allerdings auch als positive Figur gesehen werden, denn nach dem Ende von Gawans Abenteuer auf Schastel marveile gibt es ein großes Fest an welchem Artus sich als großer friedlicher Vereiniger gibt, der bei dieser Gelegenheit auch gleich mehrere Ehen schließt. Aus dieser Sicht wird er zu einem Vertreter der Minne, nicht des entidealisierten Rittertums.[Sieverding 1985: Vgl. S. 276]

Die Ritter der Tafelrunde

Den Artusrittern bei Wolfram fehlt auch der Glanz, den man normalerweise erwarten würde. Die meisten geben sich großmäulig und überheblich, weswegen sich die eine oder andere Blamage für die Ritter einstellt. Der großspurige König Ither wird beispielsweise vom tumben Parzival, einem Anfänger und niemand, bei einem schmachvollen Kampf getötet, dies spricht der Idee des Rittertums geradezu Hohn.[Bumke 2004: Vgl. S. 59] Parzival ist es auch der beinahe ungewollt für noch weitere Blamagen tapferer Artusritter sorgt, als er die kampfeslustigen Segramors und Keie in einem Zustand der Trance vom Pferd sticht und teilweise schwer verletzt. (287,5 -288,26, sowie 295,13-30) Diese Lust am unnötigen Kämpfen wirft ein sehr zwielichtes Bild auf die stolzen Artusritter. Es wird deutlich, dass Wolframs Darstellung auf eine Entidealisierung des Artusmodells abzielt, welche eine Distanz zwischen Artusideal und Realität schafft.[Dallapiazza 2009: Vgl. S. 97] Der Artushof präsentiert sich als streitlustiger Haufen, welcher im Begriff ist im Chaos zu versinken, da der König selbst nicht mehr die Kraft aufbringt die Geschehnisse zu ordnen.

Wolframs Helden

Sind es nun wahre Helden, welche im Parzival begegnen? Wenn man ein Superman-artiges Ideal anlegt, wahrscheinlich nicht. Die Helden, welche im Roman vorkommen, sind kaum als solche zu identifizieren. Die Titelfigur Parzival richtet während ihrer, sicher positiven, Entwicklung so viel Schaden an, dass der Leser eher mit ihm leidet statt ihn wirklich zu verehren. Auch die Artusritter erscheinen wenig heldenhaft, wenn sie keine Möglichkeit auslassen sich provozieren zu lassen, oder ihre Kampfeskraft mit markigem Imponiergehabe zu untermauern, dabei aber im Kampf eine teilweise lächerliche Figur abgeben. Hinzu kommt der etwas andere Glücksritter Gahmuret, welcher sich jeglicher Verantwortung entzieht und sich nur auf dem Schlachtfeld wohl fühlt, aber dessen bescheidene Art ihn besonders auszeichnet. Ein Ritter, welcher die oft gebrauchte Figur des einsamen, rastlosen Helden gibt, die auch im 20. Jahrhundert großen Anklang gefunden hat. Ein vorbildlicher Held ist aber er aber sicher nicht. Man bemerkt, dass keiner dieser Charaktere hier dem edlen Ritterideal entspricht, das man als Leser der Moderne gerne im Kopf anlegt.

Aus dieser Welle der Entidealisierung, welche Wolfram hier vorantreibt, sticht allein Gawan hervor, der trotz kleinerer Schwächen, eine sehr reife Art an den Tag lehnt und sich gewissen Idealen verschrieben zu haben scheint an die er sich hält. Er zeigt Umsicht, Vernunft und Mitgefühl und wird deshalb für seine kleinen Schwächen vom Erzähler gerne geschont. Hätte er keine, wäre für alle uninteressant und das wäre der sichere Tod eines jeden Heldenmythos.

Quellennachweis

  1. Alle Versangaben beziehen sich auf die Ausgabe: Wolfram von Eschenbach: Parzival. Studienausgabe. Mittelhochdeutscher Text nach der sechsten Ausgabe von Karl Lachmann. Übersetzung von Peter Knecht. Mit einer Einführung zum Text der Lachmannschen Ausgabe und in Probleme der 'Parzival'-Interpretation von Bernd Schirok, 2. Aufl., Berlin/New York 2003.


Forschungsliteratur

<HarvardReferences /> [*Bumke 2004] Bumke, Joachim: Wolfram von Eschenbach, 8. Auflage, Stuttgart/Weimar 2004

[*Dallapiazza 2009] Dallapiazza, Michael: Wolfram von Eschenbach: Parzival , Klassiker Lektüren 12, Berlin 2009

[*Emmerling 2003] Emmerling, Sonja: Geschlechterbeziehungen in den Gawan-Büchern des Parzival , Tübingen 2003

[*Sieverding 1985] Sieverding, Norbert: Der ritterliche Kampf bei Hartmann und Wolfram. Seine Bewertung im Erec und Iwein und in den Gahmuret- und Gawan-Büchern des Parzival, Heidelberg 1985