Markus (Evangelist)

Aus Kunstwissenschaft Ikonographie
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Abbildung des Evangelisten Markus aus dem Ada-Evangeliar, um 800 n.Chr., Buchmalerei, Trier, Wissenschaftliche Bibliothek, Emmelinebq, CC0, via Wikimedia Commons.
Dietrich Krüger: Marcus der Evangelist, 1615, Druck, Amsterdam, Rijksmuseum, CC0, via Wikimedia Commons.
Jürgen Kriebel: St. Marcus (Treppengeländer der Kanzel), 1641, Holzschnitzerei, Bremen, Bremer Dom, Foto von Natalie Rothenbächer.

Der heilige Markus (lat. Marcus) ist einer der vier Evangelisten. Sein Evangelium, das mit Mk abgekürzt wird, ist Teil des neuen Testaments und beinhaltet Geschichten von Jesus´ Dämonenaustreibungen, Krankenheilungen, Machterweise. Die Passionsgeschichte nimmt eine zentrale Rolle darin ein. Das Markus Evangelium ist mehrheitlich datiert auf 70 n.Chr. oder früher und wird als ältestes Evangelium aufgefasst.

Quellen

Über Markus selbst ist in der Bibel kaum etwas bekannt. Die meisten biographischen Hinweise entstammen der Legenda Aurea.

Leben und Wirken

Markus war von Geburt aus Levit und entschied sich laut Überlieferungen durch die Begegnung mit Jesus gegen das Priesteramt. Zwischen 53 und 62 n.Chr. wird ihm der Aufenthalt in Alexandrien nachgesagt, wo er  aus einem Vorfall heraus eine christliche Gemeinde gründete: Markus´ kaputter Schuh bringt ihn in eine Werkstatt, in der Meister Anianus sich in den Finger sticht, Markus heilt die Wunde und gelangt so zum Vorseheramt.  Er war tätig als Katechet (Religionslehrer) und Prediger und orientierte sich stark an Petrus` Lehren. Allerdings ist unklar, ob sie sich jemals persönlich begegneten. Außerdem wird seine Zugehörigkeit zu Paulus´ Missionsteam vermutet. Seine Sprache ist gekennzeichnet von einer unliterarischen Schriftlichkeit ohne Eleganz (im Vergleich zu Lukas) und einprägsamen Bildern. Nach Überlieferungen starb er im Gefängnis der Märtyrertod, nach dem ihm zum Trost ein Engel erschienen war. Blitz und Donner verhinderten die Schändung seines Leichnams.  

Attribute

Löwe als Symbol

Markus´ Reliquien wurden zum Schutz vor den Heiden im Jahr 467 nach Venedig gebracht. Ihre Ruhestätte ist das Fundament der Basilika San Marco. Daher trägt auch die Stadt das Symbol des Evangelisten Markus als Wappen. Der Ursprung des Symbols wird u.a. im Löwen aus dem Stamme Juda als judenchristliche Symbol für Jesus (invictus leo) vermutet.

Darstellungsmotive

Stummelfinger

Markus ist wegen seiner Entscheidung,  nicht jüdischer Priester zu werden als „Der Stummelfingrige“ bekannt (eine berühmte Darstellung: Der heilige Markus von Andrea Mantegna). Nach der Begegnung schnitt er sich laut Legende den Daumen ab, um für das jüdische Priesteramt wegen seiner Verstümmelung nicht mehr in Frage zu kommen.

Strick um den Hals

Auch wird er mit einem Strick um den Hals dargestellt, was auf die Erzählung anspielt, bei der er an Ostern von Heiden an einem Strick um den Hals aus der Kirche in Alexandrien geführt wurde. Später starb er im Gefängnis. Ein prominentes Beispiel dieser Szene ist das Gemälde Frau Angelicos im Kloster San Marco (Florenz).

Frisur

Oft wird der Evangelist in nachmittelalterlichen Abbildungen bärtig mit einem Haarkranz und einem Haarbüschel auf der glatzigen Stirn dargestellt, wie es beispielsweise an der Kanzel des Bremer Doms oder an Krügers Druck erkennbar ist.

Quellen- / Literaturverzeichnis

Erich Weidinger (Hrsg.): Legenda aurea. Das Leben der Heiligen, Aschaffenburg 1986, 167-172.

Josef Ernst: Markus. Ein theologisches Portrait, Düsseldorf 1987.

Walter Nigg: Botschafter des Glaubens. Der Evangelisten Leben und Wort, Olten-Freiburg 1980.