Das Motiv der Doppelung (Wolfram von Eschenbach, Parzival)

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Das Motiv der Doppelung durchzieht das Werk Wolframs leitmotivisch. Parzival benötigt nicht nur einen doppelten Anlauf, um Anfortas von seinen Leiden erlösen zu können; der säkularen Artuswelt wird zudem im 'Parzival' die geistlich-christliche Gralsburg Munsalvaesche zur Seite gestellt. So ist das Motiv der Doppelung in vielen weiteren Paaren angelegt: doppelte Protagonisten mit Parzival und Gawan, Orient und Okzident, zweifache Erziehung (Gurnemanz (Wolfram von Eschenbach, Parzival) und Trevrizent (Wolfram von Eschenbach, Parzival)). Der Artikel setzt sich zum Ziel, dieses Motiv aufzuzeigen und zu erläutern.

Orient und Okzident

Zweikampf zwischen Parzival und dem Heiden Feirefiz (UB Heidelberg, Cod. Pal. germ. 339, I. Buch, Blatt 540v.)

Wolfram bemüht sich im 'Parzival' intensiv um eine Darstellung des Orients, die für den Literaturbetrieb des Mittelalters relativ ungewöhnlich anmutet. Diese Sicht auf den Orient kann anhand mehrerer Antagonismen aufgezeigt werden, die Wolfram in ihrer Gegensätzlichkeit auch immer wieder zu versöhnen sucht.

Parzival und Feirefiz

Parzival und Feirefiz sind Söhne ein und desselben Vaters, allerdings unterschiedlicher Mütter.[1] Die beiden Brüder treffen in der Handlung erst relativ spät aufeinander und erkennen sich zunächst nicht, was zu einer kriegerischen ersten Begegnung führt. Interessant an diesem Kampf ist vor allem die absolute Gleichwertigkeit der Kämpfenden: Sie stehen sich in ihren Fähigkeiten in nichts nach, sie beschwören beide die kraftgebende Macht der Minne (Wolfram von Eschenbach, Parzival) herauf und schöpfen beide Kraft aus verschiedenen Steinen: Parzival aus dem Gral; Feirefiz aus Edelsteinen aus dem Orient. Der Erzähler zieht hier bewusst Parallelen zwischen den Brüdern. Die aufgrund von Hautfarbe, Religion und geographische Herkunft ungleichen und verschiedenen Brüder scheinen sich so fremd nicht zu sein.[2][Bumke 2004: 115f.][Delabar 1990: 169-179.]

Christen und Heiden

In der Literaturproduktion bis zum Hochmittelalter war das Verhältnis gegenüber dem Unvertrauten - insbesondere gegenüber der fremden Religion - von Ressentiments geladen und mitnichten um Objektivität und Differenzierung bemüht[Kühnel 2008: S. 416]. In den meisten Schriften war die eigene, christlich geprägte Kultur sowohl moralisch als auch technisch um Längen überlegen, alle Individuen außerhalb dieses Kulturkreises dagegen "Untermenschen"[Kühnel 2008: S. 416]. "In der höfischen Literatur präsentierte sich das Fremde als das Barbarische, Ungezügelte, Animalische schlechthin, als das rassisch und sozial niedrig stehende Wesen, das mythisch animalische Monster."[Kühnel 2008: S. 416] Umso erstaunticher erscheint Wolframs Darstellung der Heiden im Parzival, sind sie doch ausgesprochen zivilisiert, human und auch optisch ansprechend.[3] Doch so schön und anmutig Belacane und ihr gesamter Hofstaat auch durch den Erzähler beschrieben werden, so verwendet Gahmuret dennoch ihren differierenden Glauben als Argument, um sie zu verlassen und in die Ferne zu ziehen.[4] Auch an späterer Stelle gilt für Feirefiz, dass er dem "falschen" Glaube abschwören, sich gar taufen lassen muss, um das für ihn ausersehene Amt am Gralshof antreten zu können.[5] Der heidnische Glaube wird also auch bei Wolfram noch dem christlichen untergeordnet, allerdings nicht mehr in der Form herabgewürdigt, dass er als niedere Form der Religion erscheint - immerhin haben auch Heiden zutritt zur Gralsburg;[6] Zeichen eines außergewöhnlich neuen Toleranzdenkens![Spiewok 1977: S. 34] In einer vornehmlich christlich geprägten Gesellschaft bedarf es eben auch des christlichen Glaubens, um sich zu bewähren. Aus diesem Grund muss Feirefiz sich taufen lassen und deswegen verlässt Gahmuret (als Vertreter des christlichen Mitteralters im Orient) Belacane. Dass diese - für das Seelenheil notwendige - Bedingung, Christ zu sein, keineswegs auch für den "heidnischen" Orient gilt, ist bei Wolfram deutlich angelegt - und lässt damit ein für die Zeit ungewöhnliches und fortschrittliches Toleranzdenken erkennen.[Sabel 2003: S. 90 und 132f.]

Geographische Aspekte[7]

Die überwiegend im christlichen Abendland angesiedelte Handlung wird in einer Art Klammer durch Orientbezüge abgerundet. Die Gahmuretabschnitte am Anfang sowie Feirefiz' Übersiedeln nach Indien, um dort das Herrschergeschlecht der Priesterkönige zu gründen, schlagen die Brücke über die christlich-abendländischen Handlungsorte und sorgen so für eine „stark orientbestimmte Umrahmung“.[Kunitzsch 1984: S. 79][Bumke 2004: S. 191f.][Spiewok 1977: S. 28]

Zwischenergebnis

Es lässt sich konstatieren, dass Wolframs Parzival ganz bewusst die Integration des Orients in den Literaturbetrieb des Hochmittelalters versucht; und das nicht in einer herabwürdigenden Art und Weise: vermittelt wird ein Bild des "edlen Heiden"[Deckert 2007: S. 1]. Deutlich lässt sich hier eine veränderte Einstellung gegenüber dem Orient herauslesen, die nicht mehr von negativen Ressentiments überladen ist, sondern schon ins Gegenteil überschlägt: Der Orient wird idealisiert. Diese Übertreibungen - sowohl ins Positive als auch ins Negative - sind für die mittelalterliche Auseinandersetzung mit dem Fremden Normalität. Unvollständiges Wissen über die Alterität des Orients führten immer wieder zu Zuschreibungen und regte die "produktive Einbildungskraft" an.[Osterhammel 1989: S. 10] Vor allem Gewürze und Edelsteine führten zu fantastischen Überhöhungen des Orients; sie wurden als Gaben aus dem Paradies gefeiert und der gesamte Osten wurde paradiesisch verklärt.

Transzendenz und Immanenz - Zum Verhältnis von Geistlichkeit und Weltlichkeit

Säkularer Artushof und geistlich-christliche Gralsburg

Das Begriffsfeld Religion wird nicht nur an der Gegenüberstellung von Heiden und Christen problematisiert; es findet einen weiteren Ort in der Abgrenzung von Geistlichkeit und Weltlichkeit innerhalb des christlich geprägten Abendlandes. Bewusst stellt Wolfram dem säkularen Artushof einen geistlich-christlichen Parallenentwurf gegenüber: die Gralsburg Munsalvaesche.
Gezielt werden Parallelen zwischen den beiden Höfen gezogen, bewusst finden aber auch Abgrenzungen statt. So wird die Herrschaft in beiden Gesellschaften durch das Erbkönigtum legitimiert. König Artus ist der Sohn von Utepandragun, der zuvor König war, und die Gralsgesellschaft kann ihre Ahnen sogar noch weiter zurückverfolgen: Frimutel erbte die Herrschaft von seinem Vater Titurel und vererbte sie weiter auf seinen Sohn Anfortas. Lediglich mit Parzival wird die Linie der direkten Erbfolge durchbrochen, da Anfortas kinderlos geblieben ist. Allerdings gehört Parzival zur nächsten Verwandtschaft, also auch zum engeren Kreis der potenziellen Anwärter des Erbes. Unterschieden sind die Höfe aber in ihrer Teleologie. Der Gralshof bekommt seine Aufgaben weitgehend durch das Epitaph - also den Schriftzug auf dem Gralsstein - vermittelt; das Telos wird also durch eine transzendente Instanz vorgegeben, wenngleich es durchaus immanent umgesetzt werden kann - auch Gralsritter ziehen mit dem Schwert in den Krieg oder zur Missionarsarbeit. Ganz anders der Artushof: Diese säkulare Gesellschaft hat sich gewissen höfischen Idealen verschworen, die sich in der Anreicherung der "êre" und dem Minnedienst manifestieren; es herrscht eine völlig immanente Erkenntnistheorie.

Zweifache Erziehung: Grunemanz und Trevrizent

Die angelegte Opposition zwischen Tanszendenz und Immanenz findet sich auch in der Erziehungsfrage Parzivals wieder. Mehr oder weniger unerzogen[8] verlässt Parzival die Mutter, gelangt über die Zwischenstation des Artushofes zu Gurnemanz, wo er - ähnlich wie zuvor am Artushof - vor allem aufgrund seiner äußerlichen Schönheit nicht sofort wieder verstoßen wird und begibt sich schließlich in dessen Ausbildung. Parzival erlernt bei Gurnemanz die höfisch-ritterlichen Umgangsformen und wird standesgemäß erzogen. Dazu zählt nicht nur der korrekte Umgang mit Schild, Schwert und Lanze, sondern auch die Vermittlung von Werten:


ist hôch und hœht sich iwer art, __________ Seid ihr edel, strebt nach oben,
lât iweren willen des bewart, __________ so bleibt Euch in dem Punkte treu:
iuch sol erbarmen nôtec her: __________ helft den vielen in der Not,
gein des kumber sît ze wer __________ kämpft gegen ihre Armut an
mit milte und mit güete: __________ mit Güte, Generosität;
vlîzet iuch diemüete. __________ gebt niemals Eure Demut auf.[9]


Diese erste Erziehungsstation stellt genau jene Schwelle dar, die Parzival übertreten muss, um in der höfisch-ritterlichen Welt, in der Artuswelt anerkannt zu werden, ja als "echter" Ritter zu gelten. Nicht umsonst gewinnt er unmittelbar danach bei der Schlacht um Pelrapeire nicht nur großen ritterlichen Ruhm sondern auch "hant und lant": Er heiratet Condwiramurs und wird Herrscher von Pelrapeire. Doch "Artusreife ist nicht gleichbedeutend mit Gralsreife"[Spiewok 1977: S. 29] und so scheitert Parzival, als er das erste Mal vor den Gral kommt. Nach dieser Krise, die sich vor allem auch religiös manifestiert,[10] indem sich Parzival von Gott lossagt, beginnt die lange aventîure-Fahrt des Protagonisten. Auf der verzweifelten Suche nach dem Gral, gelangt er schließlich zum frommen Einsiedler Trevrizent, der ihm nicht nur die Absolution für seine Sünde erteilt, sondern ihm auch eine religiöse Bildung vermittelt. Parzival wird erst bei Trevrizent zum ganzheitlichen Menschen erzogen, der sowohl die weltlich-immanente als auch die geistlich-transzendente Komponente in seiner Person vereint.

Zwischenergebnis

In Wolframs Parzival spielen beide Sphären - die geistlich-transzendente und die weltlich-immanente - fortwährend eine elementare Rolle. Parzival kann sich nicht ohne dass er schließlich beide Sphären in sich vereinigt zum Gralskönig aufschwingen und gesamtgesellschaftlich gesehen wird dem säkularen Artushof die geistliche Gralsburg gegenübergestellt. Diese These von der Wichtigkeit beider Aspekte scheint Wolfram im Epilog zu bestätigen, wenn er schreibt:


swes lebn sich sô verendet, __________ Wer sein Leben so beschließt,
daz got niht wirt gepfendet __________ daß Gott der Seele nicht beraubt wird,
der sêle durch des lîbes schulde, __________ weil der Leib zum Schuldner wurde,
und der doch der werlde hulde __________ und wer sich doch die Gunst der Welt
behalten kan mit werdekeit, __________ erhält und seine Würde wahrt,
daz ist ein nütziu arbeit. __________ für den war Mühe nicht umsonst.[11]


Für ein glückliches und erfülltes Leben ist die Vereinigung beider Sphären in sich selbst elementar - auch Parzival gelingt das zuletzt.

Doppelte Protagonisten: Parzival und Gawan

Für der Literproduktion des Mittelalters ungewöhnlich, finden wir im Parzival Wolframs nicht nur einen Protagonisten: Der namensgebenden Hauptperson des Werkes - Parzival - wird der Artusritter Gawan zur Seite gestellt.[12] Nach der ersten Parzival-Passage (Buch III-VI) handelt die Erzählung das erste Mal länger von Gawan, die Parzivalhandlung wird abgeblendet. Bezeichenderweise wurde Parzival kurz zuvor öffentlich am Artushof bloßgestellt; Cundrîe hat ihn für sein Versagen auf der Gralsburg vor versammelter Runde verflucht. In der für die eigentliche Parzivalhandlung zunächst scheinbar relativ unerheblichen Gawanhandlung sieht Fuchs-Jolie ein narratologisches Mittel Wolframs, um das eigentliche Verfehlen Parzivals herauszuarbeiten. Für seine Sünden müsste Parzival eigentlich dem mittelalterlichen Bußkonzept des humiliter servire folgen, die Zurücknahme der eigenen Interessen und Ansprüche, die Hintanstellung der eigenen Person und Wünsche. Doch Parzival denkt gar nicht daran, sich selbst zu unterminieren; ganz im Gegenteil: An allen Orten, die Gawan auf seiner aventîure-Fahrt erreicht, war Parzival bereits, war stärker, mächtiger, größer als alles Vergleichbare. Der kontur- und ruhelose Schatten Parzivals schwebt wie ein Geist über der Gawanhandlung. Um diese Verfehlung besonders deutlich zu machen, benutzt Wolfram seine narratologischen Möglichkeiten und blendet diese Parzivalshandlung bewusst ab; sie gerät in den Hintergrund. Bewusst wird diese Opposition zwischen dem Sein (Parzivals reales Handeln) und dem Sollen (Parzival gerät narratologisch in den Hintergrund) aufgeworfen.[Fuchs-Jolie 2007: S. 442-444.]

Zur Frage der "Doppelwegstruktur" im Parzival

Das Doppelwegstrukturschema der klassischen Artusromane Hartmanns von Aue (va. "Erec", aber auch "Iwein")[13] kann rudimentär auch für den 'Parzival' Wolframs fruchtbar gemacht werden. Die elementaren Eckpunkte des Schemas lassen sich auch in Wolframs Werk finden, so zum Beispiel das "hant und lant"-Motiv, den Einbruch nach anfänglichem Erfolg und den langen êre-Kursus bis schließlich hin zum Endhochpunkt. Wolfram bettet sein Werk damit bewusst in die Gattung der Artusepik ein, folgt dem Strukturschema aber nicht blind. Vor allem der Weg nach dem Tiefpunkt, der "zweite" Weg folgt eben insofern nicht dem klassischen Schema,[14] als die symbolischen Verstärkungen der Gefahren des ersten Weges nicht einfach angewandt werden; Wolfram benötigt diesen gestalterischen Freiraum bei Parzivals "zweitem" Weg, um erzählstrategisch die Verfehlungen Parzivals herausarbeiten zu können.[15] Die Grafik versucht dennoch - in stark vereinfachten Zügen - die Form des Doppelwegs auf den Parzival anzuwenden.
Doppelwegstruktur- Parzival.png

Fazit

In Wolframs Werk spürt man den Geist der Geschichte für die Literaturproduktion des Mittelalters ganz besonders deutlich atmen. Es geht dabei nicht nur um die sinnstiftenden Erklärungsversuche der Herkunft des sagenumworbenen Priesterkönigs Johannes im fernen Indien, dessen gefälschter Brief vor allem im Kontext der Kreuzzüge zu Euphorie im Abendland geführt hat; man glaubte mit dieser Sagengestalt die Heiden engültig vertreiben zu können.[16] Wolframs Leistung im 'Parzival' reicht viel weiter. Er versucht das allzu ethnozentristische, vor allem christlich geprägte, Bild des Mittelalters zu relativieren. Der Blick wird geweitet und neben dem allzu bekannten Schauplatz des Okzidents, rückt der Orient als Handlungsort ins Blickfeld des Rezipienten. Land und Leute werden dabei keineswegs herabgewürdigt, sondern märchenhaft idealisiert. Bei allem Exotischen, was dem Fremden gerade bei Wolfram beiwohnt, finden dennoch die bekannten westlich-höfischen Zuschreibungen auf den Orient statt. Zu wenig faktuales Wissen über das Morgenland erlaubte nicht das Ausbrechen aus der kategorialen Wissensproduktion des Mittelalters; der Orient wird höfisiert.[Fried 2007: S. 203-207] Dem christlichen Ethnozentrismus wird durch Wolfram auch an anderer Stelle der Alleingeltunsanspruch entzogen. Er stellt der Gralsburg die säkulare Artusgesellschaft zur Seite und übt subtil sogar Kritik - weniger an der Religion, als viel mehr an der Institution Kirche:

  1. Trevrizent kann ohne geistliche Weihe Parzival die Absolution erteilen;
  2. Die Gralsgemeinschaft bekommt ihre Weisungen direkt von einer transzendenten Instanz - Kirche als Mittlerin fehlt ebenfalls

Deutlich wird hier wie Wolfram sowohl die Rolle der Kirche als alleinige Mittlerinstanz relativiert,[17] als auch den Dualismus von Transzendenz und Immanenz propagiert. Die oben angeführte Textstelle des Epilogs verdeutlicht diese wohl am besten.

Anmerkungen

  1. Vgl. dazu die Artikel Belacane und Herzeloyde.
  2. Die Parallelen sollen sich in der bombastischen Auflistung der unterworfenen Gegner auf die Nachfrage Artus fortsetzen
  3. Vgl. bspw.: Pz. I, 54, 21-26.
  4. Pz. I, 55, 25; und Pz. I, 57, 25f.
  5. Pz. XVI, 816, 26-30; sowie Pz. XVI, 818, 2-12.
  6. können aber den Gral nicht sehen! Anzeichen für ein typologisches Stufendenken, in dem Wolfram die "Wertigkeiten" der Religion abstuft.
  7. Vgl. dazu auch den Abschnitt Der Orient als Handlungsort, der eine Auflistung der orientlischen Schauplätze im 'Parzival' enthält.
  8. Vgl. dazu Parzivals in Soltane
  9. Pz. III, 170, 23-28.
  10. Vgl. Parzivals Gottesbild und Parzivals Gotteszweifel
  11. Pz. XVI, 827, 19-24.
  12. Vgl. hierzu auch den den Artikel Gawan und Parzival im Vergleich, sowie [[Die Erzählstruktur im Parzival]]
  13. Ausführlicher hierzu: [Weddige 2001: S. 197-199]
  14. Doch auch der "erste" Weg zeigt Differenzen zur klassischen Struktur des Schemas auf: Parzival lädt - wenn auch unwissentlich - Schuld auf sich in dem er für den Tod seiner Mutter verantwortlich ist, Jeschute nötigt und Ither umbringt. Diese ganzen Verfehlungen lassen den "ersten" Weg nicht so linear verlaufen, wie es im Doppelwegschema angelegt ist.
  15. Vgl. dazu den Abschnitt Parzival und Gawan
  16. Feirefiz soll ja am Schluss Wolframs Epos nach Indien fahren um dort das legendäre Geschlecht der Priesterkönige zu gründen
  17. Nach Spiewok eine spirituelle Strömung der Zeit - die Laienbewegung - die Wolfram an dieser Stelle aufgreift

Literatur

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[*Bumke 2004] Bumke, Joachim: Wolfram von Eschenbach, 8. Aufl., Stuttgart/Weimar 2004.

[*Deckert 2007] Deckert, Caroline: Der "edle Heide". Über die Darstellung der Heiden im ersten Buch Wolframs "Parzival", Norderstedt 2007.

[*Delabar 1990] Delabar, Walter: Erkantiu sippe und hoch gesellschaft. Studien zur Funktion des Verwandtschaftsverbandes in Wolframs von Eschenbach "Parzival", Göppingen 1990.

[*Fried 2007] Fried, Johannes: Auf der Suche nach der Wirklichkeit. Die Mongolen und die europäische Erfahrungswissenschaft im 13. Jahrhundert, in: Fried, Johannes: Zu Gast im Mittelalter, München 2007, 147-207.

[*Fuchs-Jolie 2007] Fuchs-Jolie, Stephan: Von der Gnade erzählen. Parzival, Gottes hulde und die Gesetze des Grals. In: Frühmittelalterliche Studien 41 (2007), S. 435-446.

[*Kühnel 2008] Kühnel, Harry: Das Fremde und das Eigene. Mittelalter, in: Dinzelbacher, Peter (Hrsg.): Europäische Mentalitätsgeschichte, Stuttgart 2008, 415-428.

[*Kunitzsch 1984] Kunitzsch, Paul: Erneut: Der Orient in Wolframs ‘Parzival’, in: Ruh, Kurt (Hrsg.): Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 113. Bd., Kassel 1984, S. 79–111.

[*Osterhammel 1989] Osterhammel, Jürgen: Distanzerfahrungen, in: König, Hans-Joachim/Reinhard, Wolfgang/Wendt, Reinhard(Hrsg.): Der europäische Beobachter außereuropäischer Kulturen. Zur Problematik der Wirklichkeitswahrnehmung, Berlin 1989, 9-42.

[*Sabel 2003] Sabel, Barbara: Toleranzdenken in mittelhochdeutscher Literatur, Wiesbaden 2003.

[*Spiewok 1977] Wolfram von Eschenbach: Parzival, hrsgg., übertr. und eingeleitet von Wolfgang Spiewok, Leipzig 1977.

[*Weddige 2001] Weddige, Hilkert: Einführung in die germanistische Mediävistik, München 2001.