Salome
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Salome ist die Tochter der Herodias. Ihre Mutter heiratet in zweiter Ehe ihren Schwager, den König Herodes Antipas. Die Legende Salomes hängt mit der Ermordung des Johannes dem Täufer zusammen.
Sie wurde ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert zu einem starken Gegenstand der Kunst und fasziniert als eine christlich-mythologische Frauengestalt die Zeitgenossen der Kunst, Literatur und Musik.
Nicht zu verwechseln ist sie mit der Jüngerin Salome, eine der Frauen die die Kreuzigung Christi miterlebte oder mit der gleichnamigen Schwester des Herodes.
Sehr ähnliche Bildtraditionen teilt sie mit Judit, die in dem gleichnamigen Buch beschrieben wird. Diese köpft den feindlichen Feldherr Holofernes und wird als Heldin gefeiert - anders als Salome, die als kaltherzig gilt.
Quellen
Obwohl sie in der Bibel nicht namentlich genannt wird, ist die Beschreibung auf die Tochter der Herodias zurückzuführen.
Sie spielt in der Legende um die Köpfung von Johannes dem Täufer eine wichtige Rolle. Diese wird beschrieben im Neuen Testament bei
Leben und Wirken
Salome lebt um das erste Jahrhundert nach Christus. Sie entstand aus der ersten Ehe ihrer Ihre Mutter Herodias mit Herodes Boethos. Als Herodias ein Verhältnis mit dem Bruder ihres Mannes, Herodes Antipas eingeht und sich schließlich wegen ihm scheiden lässt, war König Herodes noch mit einer anderen Frau verheiratet. Der Prophet Johannes der Täufer verurteilt dieses Vorgehen und kritisiert die Moral des Herodes. Geschmäht durch diese Scham entwickelt Herodias einen Groll und Zorn gegen Johannes den Täufer. Sie will ihn köpfen lassen, doch Herodes sieht dafür keinen Grund und lehnt ab.
"Salome war wohl tänzerisch begabt und von schöner Gestalt, doch mag sie nicht sehr klug gewesen sein."[1] Anlässlich einer Geburtstagsfeier für König Herodes führt Salome für ihren Stiefvater einen Tanz auf. Es war sehr ungewöhnlich, sollte eine Tochter aus gutem Hause auf so einem Fest tanzen. Meist waren diese Feiern Trinkgelage, auf der hübsche Mädchen, wenn nur bezahlt, tanzten. "Dass eine Prinzessin aus königlichem Geblut sich derart bloßstellt, wirft ein bezeichnendes Licht auf Mutter und Tochter. Aber dem Stiefvater, sicher nicht mehr ganz nüchtern, gefiel das. Und auch seine Männer werden an dem Tanz ihre Freude gehabt haben."[2] So ließ er sich dazu hinreisen, den Schwur abzulegen, ihr einen Wunsch zu erfüllen. Da so ein junges Mädchen, sie war gerade 15 Jahre alt, viele Wünsche hat, beriet sie sich mit ihrer Mutter. Die immer noch hasserfüllte Herodias flüstert ihr ein, sie soll den Kopf von Johannes dem Täufer verlangen. Diesen Wunsch konnte Herodes ihr nicht verweigern, obwohl es ihn betrübte. So tat Herodes wie er versprochen hatte und ließ Johannes den Täufer köpfen. Den Haupt des Johannes präsentierte Salome dann ihrer Mutter auf einem Silbertablet.
Auch die Publizistin Lisbeth Haas stellt sich die Frage, wie Herodias ihrer Tochter so etwas nur habe zumuten können. [3] Von Salome und ihrer Mutter wird man nichts mehr in der Bibel erfahren. Da sie aber aus königlichem Geschlecht kamen, berichten Geschichtsschreiber weiter über die beiden und schrieben ihren weiteren Lebenslauf auf. Salome wurde später die Ehefrau ihres Onkels Philippus. Danach heiratet sie Aristobulus, den König von Chalkis.
Bildtraditionen
Durch die Grausamkeit und die damit einhergehende Bedeutung dieser Szene wurde zu einem wichtigen und präsenten Gegenstand vieler Kunstwerke. So lässt die Kunst und Kultur die Legende der Prinzessin Salome weiterleben.
Durch sinnbildliche Darstellungen in Kunst und Literatur wird sie vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert zu einem Gegenstand der Künste. Speziell in der Französischen Literatur galt sie als Inkarnation weiblicher Grausamkeit. Sie wird aber auch zu Modell der Kindfrau aber auch Verkörperung idealer Schönheit und Erotik.
Die Verführung durch Schönheit und Anmut, der auch Herodes verfallen ist, steht dabei oft im Vordergrund.
Attribute
Sie wird als "verführerisch schöne Frau mit modischer, zeitgenössischer Kleidung wiedergegeben"[4].
- Teure, lange Gewänder und Kleider
- wertvoller Schmuck
- Goldene und Rote (teure) Farben
Durch die Legende wird sie zum Element der Geschichte und Sinnbild der Ereignisse
- Silbernes Tablet / Schale mit Kopf des Täufers
- Der Henker als ergänzendes, aber nicht obligatorisches Attribut
Sehr änliche Bildtraditionen und Attribute teilt sie mit der Heldin Judit. Zur Unterscheidung und weiteren Details siehe Artikel zu Judit.
Darstellungsmotive
- orientalische & erotische Darstellung
Rupert Bunny - Salome (um 1919)
Elfriede Lohse-Wächtler - Salomé (um 1918)
Henri Regnault - Salomé (1870)
Franz von Stuck - Salome (1906)
Wilhelm Trübner - Salome (1897)
- Tanz der Salome
Benozzo Gozzoli – Tanz der Salome (1461/62)
Gustave Moreau - Tanz der Salome (1976)
- Salome mit Johannisschüssel
Lovis Corinth - Salome (1900)
Caravaggio - Salome with the head of St. John the Baptist (um 1607)
Lucas Cranch d. Ä. - Salome with the head of St. John the Baptist (16. Jh.)
- Porträts
Im 19. Jahrhundert entstehen viele Porträts, die das "Aufbegehren gegen bürgerliche Konventionen und Scheinmoral unter Betonung des Schönheitskultes und erotischer Ungebundenheit verdeutlichen"[5].
Edvard Munch - Salome (1903)
Quellen-/ Literaturverzeichnis
- De.411Answers.com, Wer ist Salome in der Bibel?,de.411answers.com/a/wer-ist-salome-in-der-bibel (08.12.2021).
- Andreas Hardt, Dietrich Runkel, Salome. Bibel-Lexikon, www.bibelkommentare.de/lexikon/749/salome (08.12.2021).
- Brigitte Riese, Seemanns Lexikon der Ikonographie. Religiöse und Profane Bildmotive, Leipzig 2007, E. A. Seemann, S. 363.
- Lisbeth Haase, Sündenbock und Schweinefutter. Merkwürdige Geschichten der Bibel, Stuttgart 2003, Edition Anker, S. 71-72.
- ↑ Lisbeth Haase, Sündenbock und Schweinefutter. Merkwürdige Geschichten der Bibel, Stuttgart 2003, S. 71.
- ↑ Lisbeth Haase, Sündenbock und Schweinefutter. Merkwürdige Geschichten der Bibel, Stuttgart 2003, S. 71f.
- ↑ Vgl. Lisbeth Haase, Sündenbock und Schweinefutter. Merkwürdige Geschichten der Bibel, Stuttgart 2003, S. 72.
- ↑ Brigitte Riese, Seemanns Lexikon der Ikonographie. Religiöse und Profane Bildmotive, Leipzig 2007, S. 363.
- ↑ Brigitte Riese, Seemanns Lexikon der Ikonographie. Religiöse und Profane Bildmotive, Leipzig 2007, S. 363.