Bartholomäus (Apostel)

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Statue des Apostel Bartholomäus, Kopenhagen, 2006.

Das jüngste Gericht (Ausschnitt), Michelangelo, Rom, 1537-1541.

Fahne Bruderschaft der Metzger, Ravensburg.

Das letzte Abendmahl, Leonardo da Vinci, Mailand,1495–1498.

Bartholomäus (Apostel) (aramäisch "Sohn des Tholmai", hebräisch Bar-Tôlmay) lebte in Kana in Galiläa gegen Beginn des 1. Jahrhunderts.

Quellen

Bartholomäus wird in drei der vier Evangelien in der Bibel genannt. Er wird in Joh 1,45-50 erwähnt, als er zum Apostel berufen wurde. Hier bekommt man ebenfalls die Information, dass es sich bei Bartholomäus vermutlich um Natanaël Bar-Tolmai gehandelt hat, bevor er Apostel wurde. Er wird ebenfalls in MK 3,14-19 und Mt 10,3 als einer der zwölf Apostel und Jünger Jesus beschrieben. In Joh 1,47 wird auch davon berichtet, wie Jesus Bartholomäus als „Mann ohne Falschheit“ bezeichnet. In Bartholomäus, sehen in wenigen Überlieferungen auch den Bräutigam der Hochzeit zu Kana Joh 2,1-11.

Leben und Wirken

Bartholomäus (aramäisch "Sohn des Tholmai", hebräisch Bar-Tôlmay) war nach christlicher Überlieferung ein Jünger Jesus (vgl. MK 3,14-19) und einer der zwölf Apostel. Er wird in der Apostelliste in den drei ersten Evangelien genannt. Er lebt in Kana in Galiläa gegen Beginn des 1. Jahrhunderts. Sein Name könnte 'Natanaël Bar-Tolmai' gewesen sein (vorausgesetzt, dass er mit dem Natanaël gleichzusetzen ist, dessen Berufung in Joh 1,45–50 erfolgte), bevor er zum Apostel berufen wurde.

Es wird vermutet, dass Natanaël ein Schriftgelehrter oder ein Schriftgelehrtenschüler war. Nach seiner Berufung zum Apostel wurde er Bartholomäus (Mt 10,3) genannt.

Als Zeuge Christi ging er nach Mesopotamien, Persien, Indien, Ägypten und Armenien, um das hebräische Matthäusevangelium zu predigen. Auf seiner Reise erlebte er auch das Martyrium. Er wurde vermutlich im Jahr 71 n. Chr. in der Stadt Albanopolis in Albanien getötet. Es wird davon ausgegangen, dass er lebendig gehäutet und anschließend kopfunter gekreuzigt wurde. Es gibt allerdings auch andere Quellen, die behaupten, dass er geköpft wurden sei, diese sind allerdings nicht sehr verbreitet.

Nach seinem Tod, hatte seine Reise aber noch kein Ende genommen. Laut späteren Legenden, wurde sein Sarg mit seinen Gebeinen an der Insel Lipari bei Sizilien angespült wurden, wo er dann auch beerdigt wurde. Laut anderen Quellen wurde er 580 von Mesopotamien nach Lipari gebracht. Die Kirche, die über seinem vermutlichen Grab errichtet wurde, wurde 831 von den Sarazenen zerstört. Seine angeblichen Gebeine wurden von Kaiser Otto II. im Jahr 983 nach Rom in die San Bartolomeo all`Isola gebracht. Auch wurde seine angebliche Hirnschale im Jahr 1238 unter Kaiser Friedrich II. in den Frankfurter Kaiserdom gebracht. Dieser erhielt darauf Bartholomäus als Kirchenpatron.

Der Bartholomäustag hat sich seit dem 9. Jahrhundert zum Gedenktag entwickelt. Der 24. August wurde als Datum ausgewählt und unter Bauern und Schäfern gilt dieser Tag offiziell als Ende des Sommers. Durch diesen Tag wurde ebenfalls das Ende der Getreideernte und der Beginn der Aussaat für das nächste Jahr eingeläutet. Ebenfalls begann an diesem Tag die Vorbereitung auf das Weihnachtsfest.

Bildtraditionen

Attribute

Er wurde meistens als junger Mann mit vollem Haar und prächtigem Bart in einem guten Gewand dargestellt, das ist hier im Bild, Fahne der Bruderschaft der Metzger gut erkennbar. Ab dem 13. Jahrhundert (ab da wurde er auch verehrt), wurde begonnen ihn auch anders darzustellen. Durch seinen Märtyrertod, in dem er gehäutet wurde, wird er meistens mit abgezogener Haut und dem dazu verwendeten Messer dargestellt. Am deutlichsten sichtbar ist das im Werk von Michelangelo, das jüngste Gericht. Dort sieht man nicht nur die abgezogene Haut, sondern auch das er volles Haar hatte und ebenfalls kann man das Messer sehen, mit welchem er gehäutet wurde. Trotz der Legende, in der er auch kopfunter gekreuzigt wurde, ist dies nicht als eines seiner Attribute bekannt.

Es gibt auch Darstellungen von ihm, als er noch lebte. In diesen wird er meistens mit einem Buch für seine Belesenheit und Schriftstellerei und einem Messer für seinen Märtyrertod abgebildet, dies kann man gut erkennen an der Statue des Apostels Bartholomäus in Kopenhagen. Dort ist er in einem guten Gewand dargestellt, hat einen prächtigen Bart und hält in der einen Hand ein Buch und in der anderen ein Messer. Durch diese Darstellung der ihm zugewiesenen Attribute, ist er auch eindeutig zu erkennen. Es gibt auch vereinzelte Darstellungen, wo er mit einer Schriftrolle, Fahne oder einem Pilger- oder Kreuzstab abgebildet ist.

Darstellungsmotive

Es gibt mehrere Abbildungen von ihm und Jesus Christus, der ihn als "Mann ohne Falschheit" beschreibt (Joh 1,47). Ebenfalls sind Abbildungen von ihm zu finden, in denen er abgebildet mit den anderen Aposteln wiederzufinden ist. Dabei handelt sich um Andreas, Jakobus der Ältere, Jakobus der Jüngere, Johannes, Judas, Matthäus, Petrus, Philippus, Simon, Thaddäus und Thomas. Andere bekanntere Werke, in denen Bartholomäus abgebildet ist, mit anderen Personen zusammen, sind "Das jüngste Gericht" oder "Das letzte Abendmahl". Die Art, wie er in diesen Bildern dargestellt ist, ist sehr unterschiedlich.

Im jüngsten Gericht, sieht man seine abgezogene Haut, die schlaff nach unten hängend in einer Hand gehalten wird. Um zu verdeutlichen, dass es sich bei der abgezogenen Haut um Bartholomäus handelt, hat die Person, die ihn hält, in der anderen Hand ein Messer, welches eines der Attribute von Bartholomäus ist. Dagegen wird er beim letzten Abendmahl lebend abgebildet. In diesem Werk kann man sich nicht auf die Attribute verlassen, da diese nicht vorhanden sind. Man kann ihn ausschließlich anhand des beschriebenen Aussehens und der Identifikation der anderen Personen im Bild als Bartholomäus ausmachen.

Häufig wird er auch mit verschiedenen Personen dargestellt, die ihn ermordet haben. Meistens wird die Szene dargestellt, in der er ermordet wird. In diesen Szenen kann man ihn einfach anhand der Attribute erkennen. Wird er allerdings als Statue dargestellt, wird meistens nur er dargestellt, mit seinen Attributen zur Identifizierung.